Nach Förderinstitutionen sortiert
Aktualisiert bis November 2021
Später begonnene Forschungsprojekte finden sich auf dem Forschungsportal der HU (FIS)
verfügbar unter: https://fis.hu-berlin.de/converis/portal/detail/Organisation/400412062?auxfun=&lang=de_DE
DFG
Nach dem Ende des Kalten Krieges schien sich die liberale Demokratie endgültig durchgesetzt zu haben. Doch 25 Jahre später befindet sich das liberale Ordnungsmodell in einer tiefen Krise. Das Exzellenzcluster Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS) untersucht die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die liberale Ordnung aus historischer, globaler und vergleichender Perspektive. Welche Ursachen haben die aktuellen Auseinandersetzungen um das liberale Skript, und welche Auswirkungen ergeben sich für die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts? Das Cluster verbindet die in Berlin vorhandene Expertise in den Sozialwissenschaften und Regionalstudien und überbrückt dadurch vorherrschende methodische und institutionelle Trennungen. Neben der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Wissenschaftszentrum Berlin sind die Hertie School of Governance, das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das German Institute of Global and Area Studies, sowie das Leibniz-Zentrum Moderner Orient beteiligt. Über Forschungskooperationen in allen Weltregionen adressiert SCRIPTS die Vielfalt der Herausforderungen und ihre Verbindungen. Gleichzeitig setzt die Initiative auf eine enge Zusammenarbeit mit Praxisinstitutionen aus Politik und Kultur.
Antragstellende Hochschule: Freie Universität Berlin
SCRIPTS Directors: Prof. Dr. Tanja A. Börzel (FU Berlin), Prof. Dr. Michael Zürn (Wissenschaftszentrum Berlin)
Vom ISW sind folgende Wissenschaftler*innen als Principal Investigators beteiligt:
Prof. Dr. Anette Fasang, PhD, Koordinatorin der an SCRIPTS beteiligten Wissenschaftler*innen der HU Berlin
Prof. Dr. Johannes Giesecke, Prof. Dr. Heike Klüver, Prof. Martin Kroh, PhD, Prof. Steffen Mau, PhD
Laufzeit: 2019-2025
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Exzellenscluster SCRIPTS Teilprojekte
High hopes and broken promises: Young adult life courses in Senegal
Leitung: Prof. Dr. Anette Eva Fasang, Prof. Dr. phil. Andreas Eckert
Laufzeit: 2019-2025
Social Inequalities, Migration and the Rise of Populist Parties
Leitung: Principal Investigators: Prof. Dr. Johannes Giesecke, Prof. Dr. Heike Klüver, Prof. Martin Kroh, PhD, Research Team: Dr. Lukas Stoetzer
Laufzeit: 2019-2025
Debating the Legitimacy of Borders: How the Inclusion and Exclusion of Migrants and Refugees is Justified Across the World
Leitung: Prof. Steffen Mau, PhD (HU Berlin), Prof. Dr. Jürgen Gerhards (FU Berlin), Prof. Dr. Marianne Braig (FU Berlin)
Laufzeit: 2019-2025
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Interest Groups and the Ministerial Bureaucracy in Germany: Studying lobbying success at the administrative stage (MINISTERIALLOBBY)
Ministries are central players in German policy-making as one of their major tasks is drafting legislative proposals. It is therefore no surprise that they are an important lobbying target for interest groups that seek to influence legislation in Germany. Even though ministries regularly interact with interest groups, there is no systematic research on the extent to which interest groups are able to successfully lobby the drafting of legislative proposals in Germany. In this research project, we therefore aim to close this important gap in the literature by pursuing two major objectives. First, we will develop a comprehensive theoretical framework in order to explain lobbying success. We conceptualize lobbying as an exchange process in which the minister, as the central political actor in a ministerial department, trades influence on policies for information, public, especially electoral support, and economic resources, while bureaucrats trade openness first and foremost for information. We expect that interest groups that can deliver these goods are in a particularly good position to successfully lobby policy-making. In addition, we argue that the decisive level of analysis is not an individual interest group. Instead, lobbying success can only be understood if we take into account the aggregated supply of these goods by issue-specific lobbying coalitions. Finally, we theorize that the issue context affects the exchange relationship as the effect of information supply is expected to increase with the complexity of policy proposals. Second, we will test our theoretical expectations by compiling a new dataset on the lobbying success of interest groups with regard to 50 selected policy proposals introduced to the Bundestag throughout the year 2019. We will measure the preferences of interest groups and the location of the policy output before and after the agenda-setting and policy formulation stage, in order to draw conclusions about the winners and losers of decision-making processes at the ministerial stage. Our findings will have major implications for our understanding of policy-making and political representation in Germany.
Leitung: Prof. Dr. Heike Klüver, Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp (Universität Hamburg)
Laufzeit: 09/2021 – 08/2024
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Tiefgreifende demografische Veränderungen erfassen derzeit westliche Gesellschaften. Migration, Bevölkerungsalterung sowie veränderte Familienstrukturen rekonfigurieren bestehende Konfliktlinien. Erstens tragen sie zu veränderten gesellschaftlichen Anforderungen und Problemstellungen in Politikfeldern wie Gesundheits-, Renten- und Bildungspolitik bei. Zweitens beeinflussen sie die politische Landkarte, indem sie neue Konfliktlinien generieren und so die Beziehung zwischen Wählern, Parteien, Interessengruppen und Regierungen bedeutend verändern. Traditionelle Konzepte wie z.B. Wohlfahrtsregime und klassenbasierte Erklärungsansätze werden den aktuellen Trends nicht mehr gerecht, so dass politische Entscheidungsträger von den Konsequenzen der demografischen Veränderungen z.T. unvorbereitet getroffen wurden. Das interdisziplinäre GRK wird die Beziehungen zwischen demografischer Entwicklung, demokratischen Prozessen und Public Policies systematisch erforschen, um wichtige Erkenntnisse zur Frage zu liefern, inwiefern der demografische Wandel unsere politische Ordnung sowie etablierte Muster politischer Konkurrenz transformiert. Unser Forschungsprogramm gliedert sich in drei Säulen. Erstens soll erforscht werden, wie demografische Veränderungen demokratische Prozesse (Präferenzbildung, Wahlverhalten, Responsivität) beeinflussen. Wir werden zweitens analysieren, wie politische Entscheidungen zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen getroffen werden und inwiefern Interessengruppen, institutionelle und parteipolitische Vetospieler und internationale Entwicklungen diese Entscheidungen beeinflussen. Drittens werden wir untersuchen, wie Public Policies die Familiendynamik, die Pflege im Alter, den Renteneintritt und die Integration von Migrant*innen beeinflussen.
Leitung: Prof. Dr. Heike Klüver (HU Berlin)
In Kooperation mit der Hertie School of Governance
Weitere Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Anette Fasang (HU Berlin), Prof. Dr. Johannes Giesecke (HU Berlin), Prof. Dr. Hanna Schwander (HU Berlin), Prof. Steffen Mau, PhD (HU Berlin), Prof. Thomas Meyer, PhD (HU Berlin)
Prof. Mark Hallerberg, PhD (Hertie School), Prof. Dr. Anke Hassel (Hertie School), Prof. Mark Kayser, PhD (Hertie School), Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld (Hertie School)
Laufzeit: 09/2019 - 02/2024
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Emmy Noether-Nachwuchsgruppe: Individuell Vermögensbildung in Paarbeziehungen: Persönliche Ressourcen und genderspezifische Ungleichheiten in Paarhaushalten
Dieses Projekt untersucht den Besitz von individuellem Vermögen in Paarhaushalten. Das Vermögen ist eine ökonomische Ressource, die ihrem Besitzer viele Vorteile bietet, die durch Einkommen alleine nicht erreichbar sind. Vermögen ist somit ein wichtiger und eigenständiger Aspekt von sozialer Ungleichheit. Dabei ist vor allem individuelles Vermögen - in Abgrenzung zum Haushaltsvermögen - in Zeiten von instabilen Paarbeziehungen und sich verändernden Wohlfahrtsstaaten zur ökonomischen Absicherung im Lebenslauf zunehmend bedeutsam. Die bisherige Forschung hat zwar gezeigt, dass Frauen im Vergleich zu Männern in heterosexuellen Paarbeziehungen oft weniger individuelles Vermögen besitzen. Wie diese Ungleichheiten entstehen, bleibt aber weitgehend unklar. Deshalb wird im vorliegenden Forschungsvorhaben der Frage nachgegangen, was die individuelle Vermögensbildung und Vermögensungleichheiten in Paarbeziehungen bedingt. Durch die Beantwortung dieser Frage wird erstens ein besseres Verständnis der genderspezifischen Wirkung von Paarbeziehungen auf die Vermögensbildung gewonnen. Zweitens wird das Wissen über die Entstehung von ökonomischen Ungleichheiten bei Paaren erweitert. Drittens werden kontextuelle Einflussfaktoren der individuellen Vermögensbildung aufgedeckt. Das Projekt nutzt dazu Theorien der Ressourcenverteilung in Paarhaushalten und kombiniert diese mit einer Lebenslaufperspektive. Es wird dabei angenommen, dass bekannte Prozesse der Vermögensbildung auf der Haushaltsebene unzureichend untersuchte und ungleiche Auswirkungen auf das individuelle Vermögen von Frauen und Männern haben. Zudem wird angenommen, dass diese Prozesse sich in verschiedenen Ländern unterscheiden, z.B. aufgrund spezifischer Steuergesetzgebung. Diese Annahmen werden überprüft, indem die Dynamiken individueller Vermögensbildung in Paarbeziehungen in verschiedenen Ländern aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht werden. Dazu werden quantitative, sekundäre Längsschnittdaten aus Australien, Deutschland, Großbritannien und den USA genutzt. Diese Daten werden durch empirische Wachstums- und Veränderungsmodelle sowie mit Modellen, die biographische Komplexität abbilden können, analysiert. Diese Analysen werden durch Faktorielle-Survey-Experimente ergänzt, in denen subjektive Einstellungen zu individuellem Vermögen in Paaren in allen vier Ländern gemessen werden. Diese Primärdaten werden mit Mehrebenenmodellen ausgewertet. Die Zusammenführung der Ergebnisse aus beiden Analyseteilen ermöglicht eine umfassende Beantwortung der Forschungsfrage. So kann das Entstehen von bedeutsamen, ungleichen Lebenschancen von Frauen und Männern aufgrund ihres Vermögens erklärt werden.
Leitung: Prof. Dr. Philipp Lersch
Laufzeit: 03/2017 - 03/2022
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Erwerbsverhalten von Frauen nach Migration: Ein dynamischer Ansatz zum Familien- und Erwerbsverhalten nach Migration
Eine Vielzahl von Studien sind bislang vorgelegt worden, die die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten thematisiert haben. Schwerpunkt der meisten empirischen Analysen war die Frage der Arbeitsmarktintegration von Migranten. Migrantinnen wurden hingegen häufig als "tied movers" betrachtet, deren Erwerbs- und Migrationsentscheidung der ihrer Partner nachgeordnet ist. Wie diese geschlechtsspezifischen Migrationsmuster das spätere Erwerbs- und Familienverhalten von Migrantinnen prägen und welche Konsequenzen sich daraus für soziale Ungleichheit und Prozesse sozialer Exklusion ergeben, war bislang nur selten Gegenstand empirischer Untersuchungen. In diesem Projekt versuchen wir diese Lücke zu füllen, indem wir, aufbauend auf dem Lebenslaufansatz, die Wechselwirkungen zwischen Migrations-, Erwerbs- und Familienbiographie im Leben von Migrantinnen untersuchen. Als Datenbasis verwenden wir die IAB-Migrations- und Flüchtlingsstichprobe des Sozio-Oekonomischen Panels (GSOEP), die integrierten Erwerbsbiographien des IAB (IEBS) sowie Daten des Mikrozensus. Die Analysen konzentrieren sich auf Migrantinnen, die zwischen 1990 und 2015 nach Deutschland gezogen sind. Ziel unserer Analysen ist es, erstens einen Beitrag zum Verständnis des Arbeitsmarkt- und Familienverhaltens der neuen Migrantengruppen auf Basis der reichhaltigen Längsschnittdaten zu geben, die mittlerweile für Deutschland zur Verfügung stehen. Zweitens soll im Rahmen des Projekts die zum Teil unverbundene Literatur zur Familien- und Arbeitsmarktdynamik von Migrantinnen und Migranten integriert werden. Drittens leisten wird aufbauend auf dem Lebensverlaufsansatz einen Beitrag zum Verständnis, wie sich frühe Lebensereignisse und -bedingungen, insbesondere zum Zeitpunkt der Migration auf die spätere Familien- und Erwerbsdynamik auswirken.
Leitung: Prof. Dr. Johannes Giesecke
Laufzeit: 02/2019-01/2022
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Sachbeihilfe
Leitung SFB 1265: Prof. Dr. Hubert Knoblauch und Prof. Dr. Martina Löw, Technische Universität Berlin
Die Grenzen der Welt: Prozesse von De- und Rebordering in globaler Perspektive
Das Teilprojekt „Grenzen“ gehört zum Schwerpunkt C, in welchem es um Räume der Zirkulation und die institutionellen Ordnungen des Räumlichen geht, wobei das Projekt sich der Frage der Re-Figuration von Räumen aus der Perspektive der Grenzen annähert. Der konkrete Untersuchungsgegenstand sind territoriale Grenzen zwischen unterschiedlichen Ländern, wobei wir uns auf Landgrenzen konzentrieren. In Abgrenzungen zu frühen Annahmen der Globalisierungsdiskussion zur Entgrenzung und zum Bedeutungsverlust von Grenzen – insbesondere von Territo- rialgrenzen – soll es in diesem Projekt um die Untersuchung der Grenze als physisch-gegenständliche Barriere und ihre Wirkung auf die Aneignung von Raum, auf die Organisation von Territorialität und auf die Zirkulation von Personen gehen. Rebordering und die Re-Figuration von Räumen sind miteinander verwoben. Die zentrale Projektperspektive zielt auf eine vergleichende Untersuchung physisch-materialer Qualitäten von Landgrenzen zwischen unterschiedlichen Staaten, von denen wir annehmen, dass sie auf Raumrelationen und räumliche Verfestigungen Einfluss nehmen. Im Projekt geht es um eine vollständige Erfassung aller Landgrenzen, an denen zwei staatliche Territorien aufeinandertreffen. Die physische Qualität all dieser Grenzen soll mit einer Abstufung von vollständigem Wegfall aller Grenzbefestigungs- und Kontrollanlagen, punk- tueller Kontrolle an Übergangsstationen, Sicherung der Grenze durch Patrouillen, der Existenz von Zaun- und Absperranlagen bis hin zum Vorhandensein von hohen Mauern mit wenigen und stark kontrollierten Übergangspunkten systematisch erfasst und beschrieben werden. Aufbauend auf dieser Vollerhebung sollen qualitative Fallstudien stark fortifizierter und militarisierter Grenzen durchgeführt werden. Ziel dieser Fallstudien ist ein genauer Blick auf bestimmende Faktoren für den Abschottungscharakter von Territorialgrenzen und ihre Wirkung auf Grenzüberschreitung, Interaktion und Mobilität.
Leitung: Prof. Dr. Steffen Mau
Laufzeit: 01/2018-12/2021
Beteiligungen: TP C01
Die Welt in meiner Straße: Ressourcen und Netzwerke von Stadtbewohner/-innen
Wie wichtig ist die Nachbarschaft in unserem Leben heute überhaupt noch? Gibt es neue räumliche Muster in sozialen Netzwerkbeziehungen durch gesteigerte Mobilität in unseren Städten? Wer profitiert eigentlich von neuen räumlichen Bezügen, die den Alltag prägen? Zu welchen neuen Formen sozialer Ungleichheit in der Stadt kann das führen? Und welche lokalen und überlokalen Zugehörigkeiten gehen damit einher?
Das Teilprojekt C04, „Die Welt in meiner Straße – Ressourcen und Netzwerke von Stadtbewohner/-innen“ untersucht ebenjene Fragestellungen mit Hilfe einer großen Bevölkerungsumfrage sowie qualitativen Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in vier Berliner Nachbarschaften. Diese unterscheiden sich in ihren sozialstrukturellen Zusammensetzungen, der Bebauungsstruktur und in der Ausstattung mit lokalen Angeboten und Einrichtungen.
Wir gehen davon aus, dass Stadtbewohner/-innen in sozialen Netzwerken jeweils spezifische Praktiken entwickeln, um für sich und ihre Familien zu sorgen. Die klassische soziologische Netzwerkforschung überschätzt jedoch die Dichte und Distanz von Beziehungen in der Ressourcengenerierung. Dabei werden Verbindungen übersehen, die für Befragte in ihrem Alltag relevant, aber dennoch flüchtig sind. Wir setzen uns deshalb mit dem Spannungsverhältnis zwischen den neuen translokalen räumlichen Bezügen in sozialen Netzwerkbeziehungen und der physischen Gebundenheit an einen Ort auseinander.
Leitung: Prof. Dr. Talja Blokland
Laufzeit: 01/2018-12/2021
Beteiligungen: TP C04
Why do coalition governments (not) comply with the policy commitments they have made in coalition agreements? Before coalition governments take over executive offices, they typically engage in intensive coalition negotiations and publish a comprehensive coalition agreement in which they provide a detailed account of the policy reforms they plan to enact in government. Even though these coalition agreements are not legally binding, they importantly constrain the behaviour of cabinet parties as coalition parties can be publicly blamed for not complying with the promises they have made in the coalition agreement. However, previous case study evidence shows that only about two thirds of all the policy reforms promised in coalition agreements were actually enacted. Despite the central importance of coalition agreements for the legislative behaviour of multiparty cabinets during their time of office, the literature has been primarily devoted to studying the formation and the survival of coalition cabinets while our knowledge about policy-making in multiparty cabinets during their time of office is still scarce. We therefore aim to close this important gap in the literature by pursuing two major objectives. First, we will develop a comprehensive theoretical framework that conceptualizes the enactment of coalition agreements as a process that is simultaneously affected by internal cabinet factors (salience, conflict, preference tangentiality, bargaining power) and external factors (public opinion, economic performance, institutional veto-players). Second, we will test our theoretical expectations by compiling a new and comprehensive dataset on the enactment of more than 100 coalition agreements negotiated by multiparty cabinets in 24 West and East European countries from 2000 until 2015 and by combining this novel dataset with information on cabinet features, public opinion, economic performance and institutional characteristics.
Leitung: Prof. Dr. Heike Klüver, Hanna Bäck
Laufzeit: 10/2018 - 09/2021
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
In dem Projekt werden Ausmaß und Ursachen der Justizialisierung von Landespolitik analysiert. Gefragt wird einerseits danach, ob und bis zu welchem Grad Entscheidungen von Landesverfassungsgerichten den Handlungsspielraum von Landesparlamenten determiniert haben. Die Wirkung verfassungsgerichtlicher Urteile und Beschlüsse wird anhand eines „Stärkeindexes“ erfasst, um den verfassungsgerichtlichen Einfluss auf parlamentarische Gesetzgebungsmacht in den Bundesländern zu erschließen. Das Projekt adressiert somit eine zentrale Dimension von Verfassungsdemokratien: das Spannungsverhältnis von politischer Selbstbestimmung und Verfassungsgerichtsbarkeit. Andererseits wird angenommen, dass Dimensionen und Ausmaß einer möglichen Justizialisierung – neben den rechtlichen Rahmenbedingungen – abhängig sind von institutionellen und personalen Faktoren, d.h. vom Kompetenzprofil und von der Zusammensetzung des jeweiligen Landesverfassungsgerichtes. Das Projekt verknüpft somit akteur- und institutionentheoretische Ansätze, um die erkenntnisleitenden Fragestellungen zu beantworten.
Leitung: Dr. Werner Reutter
Laufzeit: 04/2018 - 03/2021
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Eigene Stelle
Fragen der Reproduktion und Familiengründung stehen im Zentrum der (sozial-)politischen und wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. In Deutschland kam es zu einer zunehmenden rechtlichen Gleichstellung hetero- und homosexueller Lebensformen, doch bestehen soziale, institutionelle und rechtliche Ungleichheiten fort. Neue Reproduktionstechnologien erleichtern zwar mehr Menschen eine Elternschaft, doch Menschen jenseits des heterosexuellen (Ehe-)Paarseins sind hiervon oft ausgenommen, da aufgrund der gesellschaftlichen Hetero- und Paarnormativität abweichende Lebens- und Liebesformen abgewertet oder ausgeschlossen werden. Wir möchten daher die Heterogenität familialer Lebensformen jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie - sog. Regenbogen- oder LGBTIQ-Familien - aus einer ungleichheitssoziologischen Perspektive theoretisch und empirisch fokussieren.
Leitung: Prof. Dr. phil. Christine Wimbauer, Dr. Almut Peukert, Dr. phil. Mona Motakef
Laufzeit: 01/2018 - 03/2021
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Dieses innovative Projekt betrachtet Ungleichheit über den Lebensverlauf aus einer dynamischen Perspektive. Es wird untersucht wie Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Familienverläufe im frühen Erwachsenenalter zusammenwirken und gemeinsam die Akkumulation von Benachteiligung oder von Vorteilen über den Lebensverlauf verursachen. Dabei wird auf der Basis von Längsschnittdaten über 20 Jahre in fünf europäischen Ländern und mit Hilfe von neusten statistischen Methoden der quantitativen Lebensverlaufsanalyse eine vergleichende Perspektive eingenommen. Ziel ist es zu analysieren, wie ökonomische und institutionelle Unterschiede zwischen den Ländern Lebensverläufe und daraus resultierende ökonomische Ungleichheiten beeinflussen. Das frühe Erwachsenenalter ist eine zentrale Phase des Übergangs in der Individuen verschiedenen Entscheidungen gegenüber stehen - bezüglich Ausbildung, Arbeitsplatz, Partnerschaften und Elternschaft - welche ihre zukünftigen Lebenschancen beeinflussen. Dieses Projekt untersucht zentrale Wendepunkte in Lebensverläufen, Wechselwirkungen zwischen ihnen und wie sie zur Akkumulation von Ungleichheit zwischen und innerhalb sozialer Gruppen beitragen.
Leitung: Prof. Dr. Anette Eva Fasang
Laufzeit: 03/2018 - 02/2021
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
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Die populistische Herausforderung in den Parlamenten
Mit der Alternative für Deutschland (AfD) etabliert sich erstmals eine rechtspopulistische Partei im Parteiensystem der Bundesrepublik. Angesichts dieser Zäsur ist die Politikwissenschaft aufgefordert, die Erfolgsbedingungen der AfD zu analysieren und zu verstehen, wie die Partei den demokratischen Wettbewerb verändert. Bisherige Studien haben diese Fragen bereits adressiert und bieten wichtige Einblicke in Wählerschaft, Programmatik, Personal und Strategien der AfD sowie zu ihrer Arbeit in einigen Landtagen. Allerdings bestehen nach wie vor bedeutende Forschungslücken. Da sich die meisten Studien auf die AfD konzentrieren, bleibt unterbelichtet, wie die etablierten Parteien in den Parlamenten mit ihr interagieren (Greifen sie z. B. die Themen der AfD auf oder vermeiden diese?) und wie sich die parlamentarische Arena insgesamt verändert (Werden z. B. parlamentarische Debatten und Abstimmungen konfliktiver?). Zudem sind bestehende Studien in der Populismusliteratur verankert, und nutzen das Potential der Parlaments- und Parteienwettbewerbsforschung nur wenig. Schließlich sind vergleichende Arbeiten im Hinblick auf betrachtete Landtage, Verhaltensindikatoren und Untersuchungszeiträume begrenzt. Unser Projekt soll diese Lücken füllen und verfolgt drei konkrete Ziele: Erstens untersucht es vergleichend das Verhalten der AfD in allen Landtagen sowie die zugrundeliegenden Präferenzen und Strategien anhand verschiedener Indikatoren. Zweitens analysiert es die Interaktion zwischen der AfD und den etablierten Fraktionen. Drittens suchen wir auf Basis der Literatur zum Parlamentarismus, Populismus und Parteienwettbewerb nach Erklärungen für die Befunde zum Verhalten der AfD und der Interaktionsmuster im Parlament. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf die Rhetorik, auf die Akzentuierung bzw. das Framing von Themen, die Positionierung entlang abstrakter ideologischer Dimensionen sowie zu konkreten Sachfragen. Empirisch stützen wir uns auf eine umfassende Auswertung von Reden, der wichtigsten parlamentarischen Initiativformen (z. B. kleine Anfragen) und manifester Verhaltensdaten (z. B. Abstimmungen zu ausgewählten Themen). Unser Projekt lässt empirische und methodische Beiträge erwarten: Es produziert umfangreichere Erkenntnisse zur Rolle der AfD in den Landtagen und der durch sie hervorgerufenen Veränderungen, die auch die international vergleichende Forschung über populistische Parteien informieren werden. Unser Projekt ist dabei empirisch besonders ergiebig, da es mit den Methoden der maschinellen Textverarbeitung einen einmaligen, aktuellen Datenbestand verwendet und weiterentwickelt. Die gewonnenen Daten ermöglichen uns die systematische Analyse der aufgeworfenen Fragen und werden die wissenschaftliche Gemeinschaft zu weiteren Studien befähigen. Schließlich sind robuste Einsichten zu erwarten, da das Projekt im Sinne der computational social science bzw. eHumanities die aktuellen quantitativen und qualitativen Werkzeuge der Textanalyse nutzt.
Leitung: Prof. Dr. Jochen Müller
Laufzeit: 2018 - 2021
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) -
EU-Professionalism. A Study on the Professionalization of EU-Expertise, Research group “Horizontal Europeanization”
The second project phase aims to establish how EU professionals negotiate 'European' and 'local' stocks of knowledge in the context of EU-funded projects and how they influence the implementation of such projects, especially the allocation of financial resources. In addition to the aforementioned two countries Spain will be included in the study to also gain further insights about a Member State much affected by the eurozone crisis. Using the example of two selected areas of EU funding - the EU cohesion policy and the research funding 'Horizon 2020' -, the study places the procurement and translation services provided by funding specialists as well as the apparent difficulties encountered during this process under close investigation. By focusing on the practical dimension of EU-funded projects, Subproject 5 takes a close look at one of the central pillars of Europe's current crisis management strategy and explores the 'technical' implementation of EU policy-making from a sociological perspective, placing special emphasis on employment and knowledge. With these objectives in mind the study is meant to provide a better understanding of problems and challenges of Europeanization triggered by increasing expertization and professionalization of EU governance.
Leitung: Prof. Dr. Steffen Mau
Laufzeit: 10/2015 – 10/2018 (2. Phase)
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Recent protests against austerity measures and the political pressure experienced by governments across the Eurozone point to the vital importance of public opinion about Europeanization for policy-making and political conflict. This research project investigates the causes of citizen attitudes toward European integration and the European Union (EU). My main goal is to determine whether political elites (politicians, experts, and political parties) have the capacity to influence public opinion and to manufacture political majorities for or against European integration. I focus on elite influence through political rhetoric and party competition, and I study the interaction of these types of communication with individual dispositions that are known to be strongly correlated to EU attitudes. The extant literature relies almost entirely on non-experimental observational studies, and has so far failed to provide valid evidence for the extent of elite influence. I address this issue by conducting a series of seven political psychological experiments, combined with an analysis of existing data from public opinion surveys, media content assessments, and party manifesto codings.
Leitung: Prof. Dr. Konstantin Vössing
Laufzeit: 02/2013 – 12/2017
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Die sozialen und wirtschaftlichen Transformationen der letzten drei Jahrzehnte stellen Nationalstaaten vor große Herausforderungen. Neben der häufig diskutierten Neuausrichtung von Sozialstaaten, gilt dies in gleichem Maße für andere Politikbereiche, wie z.B. Bemühungen um eine nachhaltige Landwirtschafts- oder Migrationspolitik. Während diese Entwicklungen einer Vielzahl von OECD Staaten gemein sind, lassen sich empirisch erhebliche Unterschiede in Grad und Natur der Reformbemühungen zwischen unterschiedlichen Ländern und Regierungen beobachten. Mit den angesprochenen Reformen sind wesentliche Entscheidungen über die Umverteilung von Ressourcen innerhalb der betroffenen Gesellschaften verbunden. Die Umverteilung betrifft sowohl etablierte Interessen- und Wählergruppen, als auch neu-entstandene soziale und politische Gruppierungen. Eine wesentliche Frage für die Analyse der zugrundeliegenden Entscheidungsprozesse ist, inwieweit politischer Wettbewerb und Wählerdruck die Entwicklungen und Ergebnisse in den genannten Politikfeldern prägen
Leitung: Prof. Ph. D. Ellen Immergut
Laufzeit: 03/2013 – 09/2017
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Seit einigen Jahren wird die ‚Prekarisierung‘ von Erwerbsarbeit vermehrt wissenschaftlich und öffentlich diskutiert. Die soziologische Prekarisierungsforschung nimmt hierbei aber oft einen auf einzelne Individuen und auf Erwerbsarbeit fokussierten Blick ein. Doch prekäre Be-schäftigung ist nicht nur häufig mit geringem Einkommen, sondern auch mit weniger Anerkennungschancen verbunden. Anerkennungsdefizite prekärer Beschäftigung sind jedoch bisher kaum untersucht, ebenso die sozialen Folgen prekärer Beschäftigung im Lebenszusammenhang und für die Geschlechterverhältnisse. Daher möchte das beantragte Vorhaben eine anerkennungs- und geschlechtertheoretische Perspektive auf prekäre Beschäftigung im Lebenszusammenhang entwickeln. Im Zentrum steht die interaktive (Paar-)Praxis der Herstellung von Anerkennung und von (Geschlechter-)Ungleichheiten bei prekär Beschäftigten mit und ohne Paarbeziehung. In Verbindung der Work and Family-, der Prekarisierungs- und der Anerkennungsforschung im Anschluss an Axel Honneth und Judith Butler sollen die Wechselwirkungen von prekärer Beschäftigung mit Paar- und Nahbeziehungen, dem Haushaltskontext, weiteren Lebensbereichen und mit Ge-schlechterkonzepten und dem Geschlechterverhältnis untersucht werden. Mittels qualitativer Paar- und Einzelinterviews und in einer konsequent rekonstruktiv-intersubjektiven Forschungslogik möchte das Projekt Anerkennungschancen, das Verhältnis von ‚Arbeit‘ und ‚Leben‘ / ‚Liebe‘ sowie (Geschlechter-)Ungleichheiten bei prekär Beschäftigten er-forschen: Wofür finden die Einzelnen in der Erwerbssphäre und in der Sphäre sozialer Nahbeziehungen Anerkennung und wie nehmen sie dies wahr? Weitet sich die Prekarisierung auf den gesamten Lebenszusammenhang und damit auch auf Nah- und Paarbeziehungen aus? Oder können soziale Nahbeziehungen Einschränkungen von Anerkennung in der Erwerbssphäre mildern? Wie gestaltet sich dies bei Personen ohne Partner/in, die nicht über die Anerkennungsform ‚Liebe‘ im Bereich von Paarbeziehungen verfügen? Und (wie) verändern sich tradierte Geschlechterleitbilder, Vorstellungen von Männlichkeit und Geschlechterverhältnisse durch prekäre Beschäftigung?
Leitung: Prof. Dr. phil. Christine Wimbauer
Laufzeit: 03/2015 – 09/2017
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Europäische Projekte
Jean Monnet Module sind Lehrforschungsprojekte, die über drei Jahre pro Semester je eine spezifische Lehrveranstaltung zum Projektthema anbieten. Im Projekt EU4Law setzen sich Studierende mit dem Thema Rechtsstaatlichkeit in der EU in verschiedenen Lehrveranstaltungen, die nacheinander oder auch unabhängig voneinander besucht werden
können, auseinander. Neben der Vermittlung vertieften Wissens zu diesem Themengebiet werden neue Lehrformate (blended learning, forschungsorientiertes Lernen) entwickelt und erprobt, etablierte Kooperationen neu verschränkt (Studierende der internationalen Partneruniversitäten in den USA (University of North Carolina in Chapel Hill) und der Türkei (Middle East Technical University in Ankara) können sich digital beteiligen und neue Zielgruppen angesprochen (z.B. Lehramtsstudierende). Aus der Lehre und den oben genannten Aktivitäten heraus werden weiterhin curriculare Konzepte zur besseren Vermittlung von EU-Studien (auch für BA Studierende) entwickelt. Außerdem werden Veranstaltungen durchgeführt, die auch die breitere Öffentlichkeit adressieren (Townhall-Meeting in Kooperation mit Berliner Senatsverwaltung) und darüber hinaus erfolgt begleitende Forschung zum Thema Rechtsstaatlichkeit in der EU, deren Ergebnisse in
einschlägigen Journals oder Büchern publiziert werden.
Leitung: Dr. rer. pol. Claudia-Yvette Matthes
Laufzeit: 10/2020-07/2023
Förderung: Erasmus+
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Protest und Ordnung. Demokratietheorie, umkämpfte Politik und der Formwandel westlicher Demokratien
The research project aims to analyze the interrelationship between protest and political order under the contextual conditions of the changing shape of modern western democracy. Two groups of questions are connected to this study perspective, which will be answered by means of a democratic-theoretically-led synchronous comparison of selected contemporary protest movements–anonymous digital protest movements, transnationally organized alter-globalization protest movements, the No Border movement and the rightwing identitarian protest movement: The aim is to clarify firstly (1) the extent to which the new forms of protest question the premises of democratic orders, what potential for further development lies within the new forms of protest on the one hand, and what are the challenges to democracy on the other. Secondly, the aim is to determine (2) the influence and relevance held by the democratic order itself in an age of the changing shape of democracy with regard to the specific formation of the new forms of protest, and what statements can be made on how the formation of the order is changed, in turn, by the new forms of protest themselves. In order to achieve these study perspectives, POWDER consists of an overarching democratic-theoretical framework project (TFP) and four empirical subprojects (SP 1-4), which each analyze one of the protest movements mentioned in the context of a qualitative approach (documentary analysis, participatory observation, qualitative interviews). The comparison of these protest movement investigates(I) recurring patterns, but also contrasting assessments with regard to the interrelationship between the political order and the protest movements, examines at a second level (II) the different manners in which the new forms of protest challenge democratic-theoretical dimensions, and attempts at the third level (III) to reconstruct a general democratic-theoretical determination of meaning of present-day protest movements.
Leitung: Prof. Dr. Christian Volk
Laufzeit: 04/2018-03/2023
Förderung: European Research Council (ERC) - Starting Grant
The Jean Monnet Network 'Enhancing Visibility of the Academic Dialogue on EU-Turkey Cooperation' (VIADUCT) brings together 40 partners from 36 countries. In addition to partners from all EU member states, there are project participants from Turkey, Egypt, Georgia, Iceland, Iraq, Israel, Switzerland, and Norway.
VIADUCT’s general objective is to foster policy dialogue and to contribute in the exchange of views among academics and pracitioners on recent developments in both the EU and Turkey. The aim is to improve and to enhance the teaching and research on this topic. VIADUCT’s target groups are academics, students and practitioners, civil society and general public.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff
Laufzeit: 09/2017 - 08/2020
Förderung: Erasmus+
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Peace Dialogue Campus Network: Fostering Positive Attitudes between Migrants and Youth in Hosting Societies
The project aims to foster a more peaceful generation in Europe and in Turkey that approaches migrants with positive attitudes to overcome prejudices, tackle discrimination and help social inclusion through intercultural communication. It will aim to achieve this objective via an international peace dialogue campus network of university students, led by 30 "Peace Envoys". They will be trained for 2 years in the Peacemakers project to develop their problem solving, critical thinking, collaborative working and conflict resolution skills through rigorous academic preparation, experiential education and leadership development. Both formal (online course) and non-formal (train-the-trainer camps) education methods will be used. The 30 Peace Envoys will be composed of 6 students from 5 partner universities (except Aberta, which is an open university that only offers online education). They will gather in 3 train-the-trainer camps in Istanbul, Florence, Rotterdam respectively. Each train-the-trainer camp will take place for 5 days. In these train-the-trainer camps, the Peace Envoys will be trained as trainers, who will be assigned, right after the Train-the-trainer Camp 1, with the task of training student groups and creating peace dialogue students’ clubs in their home universities, which will finally become a "Peace Dialogue Campus Network".
This program is led by Koc University in Istanbul, with a generous funding from Erasmus Plus. The project will last for 2 years and it will be completed in March 2020.
Partners: Erasmus University in Rotterdam (the Netherlands), Gaziantep University (Turkey), Universidade Aberta (Portugal), Humboldt-Universitat zu Berlin (Germany), University of Bologna (Italy) and Koc University (Turkey)
Leitung: Dr. rer. pol. Claudia-Yvette Matthes
Mitarbeitende: Kristin Küter
Ehemalige Leitung: Prof. Dr. Gökce Yurdakul
Laufzeit: 01/2018 - 04/2020
Förderung: Erasmus+
As Scientific Programme Coordinator for the NORFACE Program „Welfare State Futures,“ my proposed coordination strategy emphasizes three different avenues of networking, communication, and capacity-building: the creation of a Project Leader Council; the organization of a series of thematic workshops that would bring together members of different WSF projects; utilizing synergy effects across projects to promote training of young and emerging researchers and the dissemination of research results to both scholars and the public.
Leitung: Prof. Ph. D. Ellen Immergut
Laufzeit: 04/2015 – 06/2019
Förderung: Norface / Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Das Projekt HEALTHDOX beschäftigt sich mit der Zukunft europäischer Gesundheitspolitik. Entsprechend der 5 übergreifenden Forschungsthemen der Ausschreibung untersuchen wir, wie sich die Gesundheitsreformen der letzten Jahre auf Gesundheitsausgaben, Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung und Einstellungen gegenüber dem Gesundheitssystem sowie dem Sozialstaat an sich ausgewirkt haben. Im abstrakten Sinn gehen wir der Fragen nach, ob es ein Paradox bei der zukünftigen Ausrichtung von Gesundheitssystemen gibt.
Leitung: Prof. Ph. D. Ellen Immergut
Laufzeit: 2/2015 – 09/2018
Förderung: Norface / Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
The TRANSFORmIG project entails interdisciplinary, multi-method research in selected localities in Great Britain, Germany and Poland. Spanning sociology, anthropology, urban and media studies, the project investigates with the help of a longitudinal qualitative study, individual and group interviews, ethnography and discourse analysis how people’s attitudes and skills to act in diverse societies change over time and in dependence with historical and contemporary conditions.
Leitung: Prof. Magdalena Nowicka
Laufzeit: 03/2013-02/2018
Förderung: Europäische Union (EU)
How European welfare states will develop is hard to predict. People’s current aspirations, ideas and assumptions will be important drivers of change and persistence and of the extent to which conflict and solidarity surround change. This project uses innovative methods (deliberative democratic forums and qualitative cross-national focus group surveys) to develop an understanding of people’s aspirations for the Europe their children will inhabit. The interactive and discursive methods deal directly with people’s ideas, but are rarely used in comparative welfare studies. The project is essentially forward-looking. It will contribute to theoretical work on the main cleavages and solidarities driving social policy in and to more practical consideration of the parameters of acceptable policy change. It will supply new findings relevant to the politics and sociology of welfare and provide data for reanalysis and as a base-line in future studies. Research teams in six different European welfare states (United Kingdom, Belgium, Denmark, Germany, Norway, Slovenia) started their work on 1 February 2015. The research consortium will be led by Peter Taylor-Gooby (University of Kent, UK).
Leitung: Prof. Peter Taylor-Gooby (Universität Kent, GB), deutsches Teilprojekt: Prof. Dr. Steffen Mau
Projektmitglieder: Dr. Jan-Ocko Heuer, Prof. Dr. Steffen Mau
Laufzeit: 02/2015 – 01/2018
Förderung: Norface / Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Ministerien
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Deutscher Islam als Alternative zum Islamismus? Antworten auf islamistische Bedrohungen in muslimischen Verbänden, Gemeinden und Lebenswelten
Das Forschungsprojekt „Deutscher Islam als Alternative zum Islamismus?“ (DISLAM) verortet sich im Themenfeld II: „Gesellschaftliche Wirkungen von Islamismus“. Während die aktuelle Forschung zu Islamismus den Fokus vornehmlich auf die Auswirkungen des Islamismus auf die Mehrheitsgesellschaft legt, werden die Auswirkungen des Islamismus auf die muslimischen Communities nur am Rande untersucht. Hier sehen wir eine Forschungslücke, die geschlossen werden muss. Islamisten bauen durch unterschiedliche Strategien Druck auf muslimische Communities auf: so z.B. indem sie ihnen vorwerfen, durch die Migration den Zugang zum wahren Islam verloren zu haben oder indem sie aggressiv um Jugendliche werben oder auch indem sie Missionierungsmaterial mitbringen und kostenlos verteilen, etc. Die Umgangsstrategien der muslimischen Verbände, der (Moschee)-Vereine und muslimischer Einzelpersonen mit dem Phänomen Islamismus sind unterschiedlicher Natur. Aufklärungsmaßnahmen für die Gemeindemitglieder gehören ebenso dazu wie Versuche die Islamisten in die Gemeindestrukturen einzugliedern, um somit ihren Einfluss zu neutralisieren oder sie aus der Gemeinde zu verweisen. In einem ersten Modul „Fishing-Strategien“ sollen die Strategien des Islamismus in Hinblick auf deren Rekrutierungsmechanismen durch die Führung von ExpertInnen-Interviews erschlossen werden. In einem zweiten Modul, das als „Community-Defense“ bezeichnet wird, sollen die Umgangsstrategien von muslimischen Verbänden und Vereinen mit dem Islamismus durch qualitative Interviews untersucht werden. Das dritte Modul „Deutscher Islam“ erarbeitet die Transformation und Hybridisierung des Islam in einem theoretischen Rahmen auf Basis der Ergebnisse der empirischen Module I und II.
Leitung: Prof. Dr. Naika Foroutan
Laufzeit: 09/2020-08/2023
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
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W2-Stiftungsprofessur "Soziologie der Sozialpolitik"
Am Institut für Sozialwissenschaften (ISW) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) wird eine neue Professur für „Soziologie der Sozialpolitik“ eingerichtet. Die auf Dauer eingerichtete Stiftungsprofessur wird in den ersten fünf Jahren mit mehr als einer Million Euro vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Damit soll ein Beitrag zur Stärkung von Forschung und Lehre im Bereich der Sozialpolitik an deutschen Hochschulen geleistet werden. Die Professur soll sich schwerpunktmäßig mit Fragen des Verhältnisses von Ungleichheit und Sozialpolitik beschäftigen. Vor dem Hintergrund des rapiden Wandels der Arbeitswelt, des technologischen Wandels und sozialstrukturellen Veränderungen soll erforscht werden, wie verschiedene Gruppen der Gesellschaft von Änderungen betroffen sind und welche neuen Anforderungen sich dadurch an investive und umverteilende Sozialpolitik stellen. Dabei soll nicht nur eine mehrdimensionale Ungleichheitsperspektive leitend sein, sondern es sollen auch subjektive Aspekte und Copingstrategien berücksichtigt werden. Die Forschung der Professur soll auch Fragen der Neugestaltung sozialpolitischer Instrumente adressieren. Ziel ist es, anhand von empirischen Befunden sowohl für die Politik als auch die Öffentlichkeit transparent zu machen, wie sich unterschiedliche sozialpolitische Entscheidungen sowohl auf den Lebensverlauf von Individuen als auch auf Kenngrößen wie Primärverteilung, Teilhabechancen und zukünftige Einkommensverteilung auswirken. Die Professur wird in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem dort ansässigen Sozio-oekonomischen Panel (DIW Berlin / SOEP) auf Dauer eingerichtet und soll durch die Mitwirkung am Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS) einen Beitrag zur evidenzbasierten Erforschung des Wandels des Systems der sozialen Sicherung leisten.
Leitung: Prof. Dr. Johannes Giesecke, Prof. Dr. Steffen Mau
Laufzeit: 01/2018 - 12/2022
Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Grundlegend steht folgende Frage im Raum:“Wie wirken Indikatoren auf die durch diese Beobachteten und sich selbst Beobachtenden zurück und welche Erfordernisse ergeben sich durch unterschiedliche Formen der Rückwirkung für die Methodenreflektion und Methodenentwicklung in der Bibliometrie?”. Ziel ist es Wirkungsforschung und Methodenreflektion mit einander zu verbinden, um eine neue Form der Reflextionsfähigkeit für die Bibliometrie zu entwickeln. Übergeordnete Ziele der Nachwuchsgruppe sind die Etablierung a) einer theoretisch geleiteten Empirie zur Abschätzung möglicher Rückwirkungen der Anwendung bibliometrischer Indikatoren auf Akteure im Wissenschaftssystem, b) Entwicklung einer theoretischen Grundlage zur Unterstützung der Neu- und Weiterentwicklung bibliometrischer Indikatoren, ebenso wie zur Weiterentwicklung einer Soziologie der Quantifizierung und der (Be-)Wertung, c) Entwicklung kollaborativer Formen der Reflektion zwischen theoretisch geleiteter Wissenschaftsforschung, empirisch orientierter bibliometrischer Forschung und den durch Quantifizierung erfassten Akteuren.
Leitung: Dr. Stephan Gauch
Laufzeit: 10/2017-09/2022
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
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Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier? Neue Perspektiven für periphere Großwohnsiedlungen
Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt wird über drei Jahre Großwohnsiedlungen in drei ostdeutschen Städten untersuchen. Hier sind nach einer Phase des Stadtumbaus und Bevölkerungsrückgangs in den letzten Jahren überwiegend Geflüchtete zugezogen, so dass der Anteil der Bewohner*innen mit Migrationshintergrund mitunter 25% beträgt. Im Mittelpunkt stehen dabei eine Abschätzung von Bleibeperspektiven, die Analyse von neuen Ansprüchen an Infrastruktur, Wohnen und Freiflächengestaltung sowie die Öffnung der Stadtgesellschaft für Geflüchtete.
Der Forschungsansatz zielt darauf ab, in einem explorativen Vorgehen exemplarisch die wesentlichen Problemlagen für die Weiterentwicklung von Stadtumbauquartieren im Kontext von fluchtbedingter Zuwanderung zu analysieren, ihre wechselseitigen Zusammenhänge zu verstehen und Lösungsoptionen zu erarbeiten. Von Interesse sind dabei vor allem die Interdependenzen von Governancestrukturen, Planungsstrategien und Integrationsperspektiven mit den Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Leitung: Dr. Ulrike Hamann, Nihad El-Kayed
Laufzeit: 05/2019-04/2022
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
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Haushaltsstrukturen und ökonomische Risiken während der COVID-19 Pandemie in Ost- und Westdeutschland: Kompensation oder Akkumulation? (KOMPAKK)
Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19 Pandemie bringen für viele Menschen Einkommensverluste mit sich und erhöhen das Armutsrisiko. Haushaltsstrukturen können diese Risiken verstärken oder verringern, beispielsweise über die Anzahl erwerbstätiger Erwachsener oder minderjähriger Kinder im Haushalt. Sozialpolitische Maßnahmen können Risiken kompensieren. Dieses Projekt untersucht die ungleiche Verteilung von ökonomischen Risiken und Kompensationsmöglichkeiten in Haushalten in Ost- und Westdeutschland während der COVID-19 Pandemie und wertet sozialpolitische Interventionsstrategien hinsichtlich der Risikoverteilung aus. Zu diesem Zweck erarbeiten wir im ersten Schritt des Projekts eine Typologie von Risikoprofilen, die sich für Haushalte in Deutschland vor der Pandemie unterscheiden lassen. Den Risikoprofilen liegen einerseits haushaltsstrukturelle und erwerbsbezogene Faktoren zugrunde, und andererseits die Kategorisierung von beruflichen Merkmalen der Haushaltmitglieder in Hinblick auf das Ausmaß ihrer Betroffenheit von den Lockdown-Maßnahmen zu Beginn der COVID-19 Pandemie in Deutschland. Auf Basis von Mikrozensus-Daten beschreiben wir die Verteilung der Risikotypen in der Bevölkerung unter Berücksichtigung von Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland, für die sich aufgrund der abweichenden Wirtschafts- und Haushaltsstrukturen unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie erwarten lassen. Im zweiten Schritt legen wir die erarbeiteten Risikoprofile zugrunde, um Akkumulation und Kompensation von Risiken in Haushalten über den Zeitverlauf zu berücksichtigen. Hier ergänzen wir die Erkenntnisse aus dem ersten Schritt, indem wir Erwerbsverläufe von Paarhaushalten über einen längeren Zeitraum auf Basis von Längsschnittdaten (SOEP) auswerten. Neben der Momentaufnahme der Potentiale für Risikoakkumulation und -kompensation anhand des Mikrozensus‘ können wir so für ausgewählte Haushaltstypen auch die Entwicklung der Risikostruktur bis zum Zeitpunkt der Pandemie dynamisch beobachten. Im dritten Schritt des Projekts geht es um die Bewertung sozialpolitischer Maßnahmen, die während der Pandemie umgesetzt wurden, im Lichte der Risikotypen. Wir unterscheiden zwischen personenbezogenen (z.B. Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld) und haushaltsbezogenen Maßnahmen (z.B. Grundsicherung, Wohngeld, Leistungen nach SGB XII) um zu fragen, welche Leistungen für die Abmilderung ökonomischer Risiken am aussichtsreichsten sind. Wir nutzen einen Simulationsansatz, um kontrafaktische Szenarien der Risikoverteilung unter Berücksichtigung unterschiedlicher sozialpolitischer Maßnahmenpakete zu testen.
Projektleitung: Prof. Dr. Hannah Zagel, Prof. Dr. Anette Éva Fasang, Dr. Emanuela Struffolino
Laufzeit: 09/2020-08/2021
Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
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Nachbarschaften des Willkommens - Bedingungen des sozialen Zusammenhalts in superdiversen Quartieren (NaWill)
In dem Forschungsprojekt „Nachbarschaften des Willkommens“ werden die Bedingungen von sozialem Zusammenhalt und Konflikten in Stadtvierteln erkundet: Welche Formen des respektvollen Zusammenlebens gibt es in Stadtvierteln, die von Diversität geprägt sind und unter welchen Gegebenheiten entstehen Konflikte in der Nachbarschaft? Können auch Konflikte ein Weg zu einem neuen Verständnis von lokaler Gemeinschaft und Willkommenskultur sein? Was sind Ursachen von Konflikten und welche Rolle spielt dabei der sozio-ökonomische Status oder die interkulturelle Kompetenz der Bewohnerschaft?
Die Fluchtmigration der letzten Jahre hat teilweise zu einer schlagartig zunehmenden Diversität an Migrationsgeschichten, Religionen, Lebensentwürfen und sozio-ökonomischen Voraussetzungen geführt.
In dem Forschungsprojekt wollen wir herausfinden, wie diese Diversität von unterschiedlichen Nachbarschaften aufgenommen wird und was dazu führt, dass dies besser oder schlechter funktioniert.
Vor diesem Hintergrund steht im Zentrum des Forschungsprojektes „Nachbarschaften des Willkommens“ die Frage nach dem sozialen Zusammenhalt und Praktiken der Konvivialität bei zunehmender Diversität in lokalen Nachbarschaften. Zentral ist dabei, herauszufinden, welche Faktoren den sozialen Zusammenhalt stärken und welche Werte und Normen, Erfahrungen und Aushandlungsprozesse dabei eine Rolle spielen. Hierzu werden vier Nachbarschaften großer deutscher Städte im Vergleich untersucht, die sich entlang der Achsen sozio-ökonomischer und sozio-kultureller Diversität unterscheiden.
Leitung: Dr. Ulrike Hamann, Nihad El-Kayed
Laufzeit: 10/2017 - 09/2020
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
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AI Empowered Sustainable Urban Mobility Platform (AISUM)
Urbane Mobilität befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Unter dem Stichwort Smart Mobility werden vermehrt neue Mobilitätsangebote in die städtische Umwelt integriert. Dieser Prozess bietet Chancen zur Reduzierung umweltschädlicher Emissionen, da neue Mobilitätsdienstleistungen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ergänzen und den automobilen Individualverkehr in der Stadt reduzieren können. Er ist jedoch auch mit Risiken verbunden, die sich vor allem aus der mangelnden Steuerung und Integration neuer und alter urbaner Verkehrsmittel ergeben. Erste Untersuchungen zu E-Scootern und anderen Sharing-Services deuten beispielsweise darauf hin, dass diese unter den gegebenen Bedingungen gerade nicht zur ressourcenschonenden Transformation urbaner Mobilität beitragen, sondern durch Überkapazitäten und Verschwendung unterm Strich zu höheren Umweltbelastungen führen.
Die Stadtbevölkerung hat ein legitimes Interesse an möglichst umfassenden, zuverlässigen und komfortablen Mobilitätsangeboten einerseits und an einem möglichst nachhaltigen, insbesondere lärm- und emissionsarmen Stadtverkehr andererseits. Die Zusammenführung der Echtzeitdaten zahlreicher Sharing-Angebote und des ÖPNV-Netzes auf einer nutzeroptimierten Smart-Mobility-Plattform bietet erstmals die Möglichkeit, beide Ansprüche zu kombinieren. Zu diesem Zweck brauchen Städte Mobilitätsplattformen, die die Verbindung und Steuerung alter und neuer Mobilitätsdienste im Sinne sozial-ökologischer Kriterien ermöglichen.
Das Projekt zielt auf die Errichtung einer Plattform für nachhaltige urbane Mobilität ab, in der Klimaschutz und Ressourceneffizienz strukturell verankert sind. Nutzer_innen sollen dabei die ökologischen Kosten verschiedener Verkehrsoptionen transparent einsehen können und zur Nutzung besonders klimafreundlicher Transportmittel angeregt werden. So schließt AISUM an ein laufendes Projekt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) an, welches ÖPNV und neue, privatwirtschaftliche Mobilitätsdienste (Bike-, Roller-, Car- und Scooter-Sharing) zusammenführt und Nutzer_innen multimodale Mobilität aus einer Hand bereitstellt. Hier mangelt es aber derzeit noch an einer intermodalen Plattformlösung, auf deren Basis alle Mobilitätsangebote einfach und intelligent zu ressourcenschonenden Verkehrsalternative kombiniert werden können. Zudem werden ökologische Kriterien nicht berücksichtigt. Das Projekt widmet sich beiden Herausforderung, indem es die Datenströme verschiedener Mobilitätsanbieter auf einer Plattform zusammenführt und mittels Machine-Learning auswertet. Dafür werden verschiedene sogenannte Green-AI-Use Cases konzipiert und prototypisch realisiert.
Leitung: Prof. Philipp Staab, M.A Dominik Piétron
Laufzeit: 04/2020 – 09/2020
Förderung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Bewertungen finden dort statt, wo es um die Sicherung von hochgeschätzten Gütern geht. In der Wissenschaft ist das wertvollste Gut die wissenschaftliche Qualität. Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn hat schon immer auf wissenschaftlicher Qualitätssicherung basiert, die jedoch nicht als externe Bewertung sondern innerhalb der scientific community selbst vorgenommen wird. Von der Auswahl der Gutachtenden basierend auf ihrer sozialen Vertrauenswürdigkeit in der Royal Society bis hin zum aktuellen single-, double- oder triple-blind Peer Review ist die Beurteilung der wissenschaftlichen Qualität von Methoden, Theorien oder empirischen Erkenntnissen immer ein zentraler Mechanismus gewesen, um scientific communities zu etablieren und zu erhalten. Zwar ist Peer Review oft kritisiert worden. Dennoch hat es sich als Goldstandard zur Bewertung wissenschaftlicher Qualität durchgesetzt.
Angesichts der Vielfalt von Bewertungspraktiken in der Wissenschaft fragen wir danach, wie wissenschaftliche Qualitätssicherung in unterschiedlichen Situationen und Kontexten verstanden und praktiziert wird. Ziel ist es, erstens einen Beitrag zur vergleichenden empirischen Beforschung von Bewertungspraktiken in Wissenschaft und Hochschule und zweitens einen Beitrag zu aktuellen theoretischen Diskussionen im Rahmen der Soziologie des Wertens und Bewertens zu leisten.
Leitung: Prof. Dr. Martin Reinhart, Dr. Anne K. Krüger
Laufzeit: 10/2016 – 09/2019
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Das Projekt findet im Rahmen des Forschungsprojekts des Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung statt (HSFK) und soll den aktuellen Forschungsstand in den Bereichen Rechtsextremismus, islamistischer Radikalisierung und Linksextremismus abbilden. Das Gesamtprojekt umfasst ein interdisziplinäres Forschungsteam aus dem akademischen und praktischen Feld, welche sich mit der Ergründung der Phänomene auf Makro-, Meso- und Mikroebene beschäftigt. Darüber hinaus wirft es einen Blick auf die Rolle der Medien und die Möglichkeiten der Evaluation von Deradikalisierungsmaßnahmen.
Unser Teilprojekt am BIM konzentriert sich auf Gruppenprozesse. Wir werden die Ergebnisse in verschiedensten Publikationenformen, parlamentarischen Abenden und Transferveranstaltungen vorstellen, um den Status Quo der Forschung für die Tätigkeiten der relevanten Akteur*Innen nutzbar zu machen.
Leitung: Prof. Dr. Naika Foroutan, David Meiering
Laufzeit: 10/2017 - 10/2018
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Stiftungen
The Einstein Fellows Research Group at Humboldt-Universität zu Berlin, funded by the programme "Wissenschaftsfreiheit" by Einstein Foundation Berlin, is composed of eight scholars with a background in critical academia in Turkey. The research focus of the group is twofold: Four researchers are affiliated with the Berlin Institute for Empirical Research on Migration and Integration (BIM) and work on forced migration and diasporas. Rising authoritarianism in Turkey is the main research focus of the four scholars who are affiliated to the Institute of Social Sciences (ISW) and the Integrative Research Institute for Law and Society (IRI).
With their research focusing on Turkey the Einstein Fellows Research Group is a valuable contribution to the already established network of the programme "Blickwechsel: Contemporary Turkey Studies" at the Institute of Social Sciences. Within the framework of this cooperation jointly organized events and collaboration on many different levels are taking place.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff
Laufzeit: bis 08/2023
Förderung: Einstein Stiftung Berlin
Das interdisziplinäre Programm „Blickwechsel: Studien zur zeitgenössischen Türkei" erforscht in fünf wissenschaftlichen Projekten unterschiedliche Aspekte der gegenwärtigen türkischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. ForscherInnen an deutschen und türkischen Universitäten arbeiten hierbei zusammen. Eine Koordinationsstelle an der Humboldt-Universität zu Berlin unterstützt die Kooperation.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff
Laufzeit: 07/2020 - 06/2023
Förderung: Stiftung Mercator (im Programm "Blickwechsel: Studien zur zeitgenössischen Türkei")
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Corona Crisis and Beyond - Perspectives for Science, Scholarship and Society Urban citizenship-making at times of crisis: Building local-level resilience among migrants in Berlin, Copenhagen and Tel-Aviv
This project examines the role local stakeholder play for crisis management and asks how their capacity to build urban resilience in relation to migrants' rights can be strengthened. Key results will include insights into the way community organizations and local institutions in three different settings - Berlin, Copenhagen, and Tel Aviv - responded to the Covid-19 health crisis. This will advance our understanding of urban citizenship regimes and how a shift from national 'one-size-fits-all' strategies to nuanced group-specific and spatially sensitive approaches in crisis management can be facilitated.
Leitung: Dr. Henrik Lebuhn, Dr. Tatiana Fogelman (Roskilde University, Dänemark), Dr. Nir Cohen (Bar Ilan University, Israel)
Laufzeit: 2021-2022
Förderung: Volkswagenstiftung
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Labour market, income and well-being trajectories before and after the birth of the first child
The aim of this research project is to estimate the parental costs and rewards of childbearing in a life course perspective in three countries: Germany (West and East Germany), Hungary, and the US. Using longitudinal data and methods such as Group Based Trajectory Modeling and Sequence Analysis, we investigate individual labour market and income trajectories before and after the birth of the first child as well as well-being trajectories (subjective and psychological well-being, physical health). Therefore, we are able to assess how the well-being of parents having different labour market and income trajectories change after the birth of their first child. The project is innovative since it takes into account both the material and nonmaterial dimensions of the costs and benefits of childbearing and it also considers not only the short-term effects of having a child on parents’ lives, but also the long-term ones as well. Moreover, the analysis uses a systematic cross-national comparative approach with countries having different social contexts of parenting strategies after the birth of children (i.e. the uptake of parental leaves by mothers and fathers, and the transition back to work). While Hungary is characterized by an exceptionally long and extensively used paid parental leave by mostly mothers but a less flexible labour market, in Germany the paid leave is shorter, but the working arrangements are more flexible. There is also a convergence of West and East Germany in this respect. In the US there is no national program for paid parental leave, and the leave largely depends on employers. The analysis will have important implications for fertility research and policy, since it will shed light on the question why so many couples in Germany and Hungary forego a second child. Furthermore, the life course perspective will make it possible to reach important findings about the labour market integration of parents in ageing societies and how it is related to the well-being of parents.
Leitung: Dr. Lili Vargha, Prof. Dr. Anette Fasang, Antonino PolizziLaufzeit: seit 02/2021-
Förderung: Alexander von Humboldt-Stiftung
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Einkommen, Miete, Ungleichheit. Analyse von Wohnverhältnissen und Wohnversorgung in Großstädten (2006 bis 2018)
Das Forschungsprojekt "Einkommen, Miete, Ungleichheit" zielt auf eine aktualisierte und tiefergehende Analyse der Wohnverhältnisse als Effekt und Ursache sozialer Ungleichheit. In früheren Studien zur Wohnungsversorgung konnten wir einen grundlegenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen in meist allen Großstädten nachweisen. Im Zuge dieser Folgestudie werden die Kennzahlen zu Wohn- und Versorgungssituationen mit neuen Daten aktualisiert. Die Fragen des Forschungsprojekts richten sich an die (1) Auswirkungen der Einkommensungleichheit auf die Wohnverhältnisse, (2) die Auswirkungen der Wohnkosten auf die Struktur der sozialen Ungleichheit in den deutschen Städten und (3) auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum in den Großstädten.
Leitung: Dr. phil. Andrej Holm
Laufzeit: 01/2020 - 02/2021
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
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Migration und Mitbestimmung im Betrieb Engagementverläufe von ArbeitnehmerInnen mit Migrationshintergrund im Kontext betrieblicher Mitbestimmung
Untersucht werden Engagementverläufe von Betriebsräten mit Migrationshintergrund. Ausgangsthese ist, dass die Strukturen der betrieblichen Demokratie sich positiv auf Prozesse der politischen und sozialen Integration auswirken. Die hohe Beteiligung von Personen mit Migrationshintergrund in gewerkschaftliche Aktivitäten etwa kann aber auch exogen, durch herkunftsbezogene Sozialisationen, induziert sein oder aber von lokalen Gegebenheiten abhängen, etwa der Organisationskultur im Betrieb oder den Gewerschaften. Die Studie geht vergleichend vor (Branchenintern, nach Geschlechterkomposition, regional) und erhebt narratives Interviewmaterial (Biografische Interviews), die ergänzt werden um strukturierte Gruppendiskussionen.
Leitung: Dr. Serhat Karakayali (Berliner Inst. f. empirische Integrations- u. Migrationsforsch.)
Laufzeit:11/2017-11/2020
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
Zwei oder mehr Menschen gründen gemeinsam eine Familie, aber sind kein Paar, nicht in Zwei oder mehr Menschen gründen gemeinsam eine Familie, aber sind kein Paar, nicht in höchstpersönlicher Liebe verbunden. Doch was bedeutet die Ausbreitung dieser Familienform des ‚Co-Parenting‘ für die (romantische) Liebe? Bisher existiert keine kultur- oder familiensoziologische Auseinandersetzung hiermit im deutschsprachigen Raum. Das Vorhaben untersucht daher die potentiellen Auswirkungen von Co-Parenting jenseits eines elterlichen ‚Liebesglückes‘ für die paarförmige Liebe. Liebe wird hierbei nicht als Gefühl verstanden, sondern als Semantik, als kulturelles Muster für die Beziehungsausgestal-tung.
Bedeutet dies das verfallsgeschichtliche Ende der Liebe, ein emotionales Dystopia, ausgehend vom Leitbild der romantischen Liebe? Das romantische Liebesideal fundierte v.a. im Golden Age of Marria-ge, das in der BRD von den späten 1950er bis zu den 1970er Jahren dauerte, das geschlechterunglei-che bürgerliche Normalfamilienmodell bzw. das männliche Ernährermodell. Transformiert sich die Liebe und öffnet sich für Familien- und Beziehungsformen jenseits der Hetero- und Paarnorm, für die aber teilweise noch die Bezeichnungen fehlen? Entfaltet sich in der post-romantischen Elternschaft gar ein utopisch-emanzipatives Potential, das Frauen und LGBTIQ*s aus patriarchalen, hetero- und paarnor-mativen Herrschaftsverhältnissen befreit? Oder treten Ambivalenzen zutage?
Das Vorhaben möchte diesbezügliche Zukunftsszenarien kultur- wie strukturtheoretisch systematisch durchleuchten und auch gesellschaftspolitische Herausforderungen thematisieren.
Leitung: Prof. Dr. phil. Christine Wimbauer
Laufzeit: 04/2019 - 03/2020
Förderung: Volkswagen Stiftung
In der Forschungswerkstatt kooperiert ein interdisziplinäres, internationales und mehrsprachiges Team in wechselnden Konstellationen. Alle Beteiligten teilen ein gemeinsames Interesse an dem Forschungsgegenstand „Verfassungspolitik in der Türkei“, betrachten das Thema jedoch aus unterschiedlichen disziplinären und nationalen Blickwinkeln.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff in Kooperation mit Assoc. Prof. Ece Göztepe (Bilkent Universität)
Laufzeit: 2017 – 2019 (2. Phase)
Förderung: Stiftung Mercator (im Programm "Blickwechsel: Studien zur zeitgenössischen Türkei")
Das Institut für Sozialwissenschaften (ISW) und das neue in Gründung befindliche Integrative Research Institute Law and Society (IRI LSI) der Humboldt-Universität zu Berlin heißen vier Einstein-Gastwissenschaftlerinnen willkommen, die hier aus juristischer und politikwissenschaftlicher Perspektive zum Themenkomplex „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Autokratisierung" forschen werden.
Die Forscherinnen-Gruppe, die aus den Mitteln des Wissenschaftsfreiheits-Programms der Einstein Stiftung Berlin finanziert wird, kooperiert eng mit vier weiteren Einstein-Fellows, die am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) angesiedelt sind und sich mit Fragen von „Migration und Flucht“ beschäftigen.
Das gemeinsame Forschungsinteresse der Einstein-Fellows am ISW und am LSI gilt verschiedenen Aspekten des democratic backsliding und der Entwicklung neuer Formen autoritärer Herrschaft in der Türkei. Die Forscherinnen untersuchen aus unterschiedlichen disziplinären Perspetiven, wie angesichts der gegenwärtigen globalen Krise rechtsstaatlicher Demokratien Verfahren und Strategien entwickelt werden können, um demokratische Werte, Prinzipien und Institutionen (besser) zu schützen. Die Forschungsprojekte der vier Wissenschaftlerinnen fügen sich hervorragend in den bereits bestehenden Forschungsschwerpunkt am LSI ein.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff (ISW), Prof. Dr. Anna-Bettina Kaiser (Juristische Fakultät), Prof. Dr. Philipp Dann (Juristische Fakultät)
Laufzeit: 08/2018 – 12/2019
Förderung: Einstein Stiftung
Conflicts between religion and secularity (i.e., secular and religious discourses, norms, actors, and institutions) are shaped differently in differing socio-legal contexts in the Middle East and Europe. While current scholarship has often studied this tension by focusing on religious rituals (head-scarf, minarets, animal slaughter, etc.), we claim that new light can be shed on the religion/secularity tension by exploring a broader set of examples concerning bodily politics, that is legal contestations over images of the body and authority over the body. To explore the way secularity and religion shape and are shaped by the legal regulation of body politics we focus on three recent controversies: male circumcision, brain-dead organ donation, and abortion in three different countries Germany, Israel, and Turkey.
Leitung: Prof. Gökce Yurdakul, Prof. Shai Lavi (Tel Aviv University)
Laufzeit: 01/2016 - 12/2019
Förderung: German-Israeli Foundation (GIF)
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Land als Gemeinschaftsbesitz: Variationen über ein soziales Verhältnis
Der Begriff des Eigentums, und insbesondere des Eigentums an Grund und Boden, ist ein Schlüsselthema der modernen Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Ausgehend von der These des französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau, dass der Ursprung der sozialen Ungleichheit aus den Privilegien der Landnahme entstehe - der illegitimen Einzäunung und anschließenden Kommodifizierung des Landbesitzes sowie des Ausschlusses anderer Nutzer und Nutzungen - geht diese Arbeit im Umkehrschluss der Frage nach, ob und wie ein gemeinschaftlicher Besitz und das Herauslösen des Bodens aus den Warenströmen zu einer gerechteren Gesellschaft führen könnten. In zahlreichen Gesellschaften, Kulturen und Religionen wurde und wird zum Teil auch heute noch Land als etwas Besonderes betrachtet, als ein Gut, das keine Ware wie jede andere ist und nicht individuell besessen werden kann. Zu nennen wären hier beispielsweise die Allmende im europäischen oder Al-Mashaa und Waqf im arabischen Raum, die Ejidos in Mexiko, die russischen Mir oder die Gramdanbewegung in Indien. Diese Modelle gemeinschaftlichen Besitzes lassen andere Gesellschaftsformen und soziale Verhältnisse aufscheinen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, diese sehr unterschiedlichen Ansätze zu systematisieren und – über die historische und gesellschaftspolitische Analyse hinaus – auf ihr heutiges Potential zu befragen.
Leitung: Dr. phil. Sabine Horlitz
Laufzeit: 07/2017–06/2019
Förderung: Volkswagen Stiftung
JUNITED geht zurzeit dem Erkenntnisinteresse nach, welche Reaktionsspektren auf ein sich wandelndes Einwanderungsland konkret mit Bezug auf die Themen Islam und Muslime in Deutschland empirisch zu erfassen sind. Die Islam- und Muslimbilder in Deutschland dienen dabei als Gradmesser der gesellschaftlichen Haltung gegenüber Minderheiten in einer sich pluralisierenden und heterogenisierenden Gesellschaft. Die Forschungsgruppe untersucht, wie vorhandene kulturelle und nationale Interpretationsmuster („Narrationen des Deutschseins“) im Zusammenspiel mit soziostrukturellen Faktoren den Diskursraum für Integrations- und Migrationsfragen in einer sich diversifizierenden Gesellschaft gestalten. Das Forschungsvorhaben stellt sich zur Aufgabe, diese Interaktionen zwischen kulturellen Narrativen und strukturellen Bedingungen herauszuarbeiten und zu analysieren. Das Studiendesign ist explizit auf diese Aufgabe ausgerichtet und unterscheidet sich theoretisch wie methodisch von bisher durchgeführten Studien, die entweder nur soziostrukturelle Elemente und Abstiegsängste thematisierten oder solche, die vor Allem kulturelle Faktoren zur Erklärung von Rassismus und Ausgrenzungstendenzen heranzogen. Um die theoretischen Annahmen empirisch zu überprüfen, fand eine quantitative, deutschlandweite Bevölkerungsumfrage (N=8270) statt. Durch qualitative Codierungen wurde das Material analytisch ergänzt. Auf der Basis dieses Datensatzes wurden bisher drei Bundesstudien und vier Bundesländerstudien vor allem zum Thema Einstellungen zu MuslimInnen in der postmigrantischen Gesellschaft veröffentlicht.
Leitung: Prof. Dr. Naika Foroutan, Dr. Coskun Canan
Laufzeit: 06/2012 - 05/2019
Förderung: Stiftung Mercator
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Prekarisierung und Prekarität im Kontext von Anerkennung, Geschlecht und Ungleichheit
Teilzeit, Leiharbeit, Minijobs, Soloselbstständigkeit: Immer mehr Menschen in Deutschland sind prekär beschäftigt, das ist bekannt. Was aber bedeutet das subjektiv für die Betroffenen? Welche sozialen Folgen erwachsen daraus? „Ich gehe davon aus, dass sich Unsicherheiten auch in anderen Dimensionen wie der Fürsorge, der Gesundheit, der Teilhabe, im Wohnen und – was mich besonders interessiert – in Paarbeziehungen und Freundschaften zeigen können“, sagt Dr. Mona Motakef. Sie beschäftigen die Anerkennungsdefizite, die mit einem prekären Job einhergehen können. Können sie durch die Anerkennung in einer Liebesbeziehung abgefedert werden? Steigern sie sich, wenn es auch dort nicht gut läuft? Gelingt es prekär Beschäftigten, ob allein oder als Paar lebend, überhaupt alternative Quellen für Anerkennung zu finden?
Leitung: Dr. phil. Mona Motakef
Laufzeit: 09/2018 - 03/2019
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
Nicht ein Gespenst geht um in Europa - sondern viele: die Gespenster politischer Ratlosigkeit. Was tun? An Krisendiagnosen und Antwortversuchen mangelt es nicht. Doch eine Theorie politischer Ratlosigkeit fehlt. Denn die Frage "Was tun?" stellt sich nicht von selbst. Wann, wie und von wem wird sie gestellt und dadurch politische Ratlosigkeit überhaupt erst fest- und hergestellt? Politische Akteure haben ein Interesse an dieser Frage. Sie werfen einander Ratlosigkeit vor und antworten darauf mit konkurrierenden Politikangeboten. Politische Beraterinnen und Berater sind gleichfalls an der Frage der Ratlosigkeit interessiert. Um ihren Ratschlägen Gehör zu verleihen, schaffen und vergrößern sie den Beratungsbedarf ihrer Adressaten, den sie mit ihren Ratschlägen bedienen. Ähnliches gilt für Politikberatungs-Theoretiker. Sie erhöhen die Aufmerksamkeit für ihre Theorien und für ihre Meta-Ratschläge über den richtigen Umgang mit Rat, indem sie hierzu Ratlosigkeit fest- und herstellen. Die politische (Ideen-)Geschichte des Rats kann daher als eine Geschichte nicht allein der Reduktion, sondern zugleich der Produktion politischer Ratlosigkeit gelesen und erzählt werden. Vor ihrem Hintergrund lässt sich eine Theorie politischer Ratlosigkeit skizzieren. Diese wird die Gespenster der ratlosen Gegenwart zwar kaum vertreiben. Sie kann sie aber begreifbarer machen, indem sie anstelle schneller Antworten die Frage politischer Ratlosigkeit selbst wieder zum Beratungsgegenstand macht.
Leitung: Dr. phil. Felix Wassermann
Laufzeit: 02/2015 – 08/2018
Förderung: Volkswagen Stiftung
This post doc project examines the impact of constitutional politics on the stability of autocratic and hybrid regimes. In line with recent research, it argues that constitutions and constitutional politics have a variety of purposes both in substance and in effect in these contexts. Assuming that ruling alone and absolutely is merely a theoretical possibility, political power is always, even in its most absolute sense dependent on a cohesive group and "a device" (following Ginsburg and Simpser) to control this group. In a surprisingly high number of cases, these devices of choice are constitutions. More importantly, hybrid regimes establish a unique form of commitment to constitutions. This results in fierce political conflicts over amendments. Hence, this project aims to understand how and why constitutional rule in autocratic and hybrid regimes helps to consolidate state power. The project utilizes an event-history approach, which allows to estimate the effects of the factors on the dependent variable (duration of the autocratic regime) over time. The preliminary factors found to hold some predictive power are few leadership changes, defeat in war, and low level of constitutional politics in general. The sample includes the constitutions of independent states that have existed between 1918 and 2015.
Leitung: Dr. Anna Fruhstorfer
Laufzeit: 2016 – 2017
Förderung: Volkswagen Stiftung
Das Forschungsprojekt untersucht Ansprüche an betriebliche Partizipation und lebensweltliche Reproduktion vor dem Hintergrund subjektiver Krisen- und Ungleichheitserfahrungen im Bereich hochqualifizierter Arbeit. Im Fokus stehen die Wahrnehmungen und Handlungsorientierungen von Fach- und Führungskräften sowie betrieblichen Interessenvertretungen. Deren Ansprüche an den Gesamtzusammenhang von Arbeit und Leben, wie er sich insbesondere über das Geschlechterverhältnis vermittelt, werden im Kontext der Umstrukturierung von betrieblichen Leistungsregimen, Personalentwicklungsmaßnahmen und Vereinbarkeitsstrukturen betrachtet. Die arbeits- und geschlechterpolitischen Konfliktlagen, die sich daraus ergeben, sollen im Projekt für das exemplarische Untersuchungsfeld Deutsche Bahn AG empirisch rekonstruiert werden, um Ansatzpunkte für eine Strategie der Demokratisierung von Arbeit zu identifizieren.
Leitung: Prof. Dr. sc. phil. Hildegard-Maria Nickel
Laufzeit: 02/2016 – 12/2017
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
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Sozialer Wohnraumversorgungsbedarf. Wohnverhältnisse, Versorgungsbedarf und die Instrumente der Wohnungspolitik des Bundes und der Länder
Ziel der Studie ist es, durch eine Analyse der Wohnverhältnisse die sozialen Herausforderungen der Wohnungspolitik genauer zu definieren und Kriterien für eine armutsfeste und bedarfsorientierte soziale Grundsicherung im Bereich des Wohnens zu entwickeln. Darüber hinaus soll die Studie durch die Abschätzung der sozialen Versorgungsbedarfe einen substantiellen Beitrag für eine verstärkte soziale Orientierung in den aktuellen wohnungspolitischen Diskussionen erarbeiten. Aufbauend auf den statistischen Auswertungen sollen die Potentiale der bundespolitischen Instrumente der Wohnungspolitik für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen analysiert werden.
Leitung: Dr. rer. pol. Henrik Lebuhn
Laufzeit: 11/2016 – 10/2017
Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
Oxford/Berlin
Das Projekt analysiert die Rolle von familiendemografischen Prozessen (Austritt aus dem elterlichen Haus, Ehe, Scheidung und Elternschaft) für das Risiko von Erwerbsarmut über den Lebensverlauf.
Der Forschungsoutput wird mindestens drei innovative Beiträge zum Verständnis von familiendemografischen Prozessen und Erwerbsarmut in Europa beisteuern. Erstens wird ein systematischer Literaturüberblick der familienbezogenen Risikofaktoren für Erwerbsarmut erstellt. Zweitens wird auf der Grundlage von CNEF-Daten analysiert, wie der Zusammenhang zwischen familiendemografischen Prozessen und Erwerbsarmut über den Lebensverlauf variiert. Zum Beispiel soll der äußerst wichtigen Fragen nachgegangen werden, inwiefern der Eintritt in die Elternschaft und Scheidung das Risiko von Erwerbsarmut erhöhen und inwiefern sich dieser Zusammenhang mit zunehmendem Alter verstärkt oder abschwächt. Drittens wird der Zusammenhang zwischen familiendemografischen Prozessen und Erwerbsarmut in einem Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien beleuchtet.
Die beiden Länder unterscheiden sich stark hinsichtlich der wohlfahrtstaatlichen Maßnahmen gegen Armut. Dieser Zwei-Länder-Vergleich wird zeigen, ob Programme mit gezielten Geldleistungen gegen Armut (Großbritannien) den negativen Einfluss der Elternschaft auf Erwerbsarmut mindern oder ob bedingungslose Familiengelder (Deutschland) effektiver sind. Die empirische Komponente wird durch eine Tagung ergänzt, die Experten zu deutscher und britischer Familien-, Arbeits-, und Sozialpolitik sowie deren Beziehung zu sozialen Ungleichheiten zusammenbringt.
Leitung: Prof. Dr. Johannes Giesecke (HU Berlin), Dr. Emanuela Struffolino (HU Berlin), Prof. Dr. Christiaan Monden (Oxford), Dr. Zachary Van Winkle (Oxford)
Laufzeit: seit 2018
Förderung: OX-BER Research Partnership Seed Grant
Since the early 1990s, the incidence of atypical employment – fixed-term, part-time, low paid or flexible shift work – has increased markedly in many advanced economies. This includes but is not limited to the rise of the ‘gig economy’, i.e. the growing share of the economy that relies on work being performed through short-term contracts or freelancing. We currently lack a good understanding of whether, how and to what extent the negative consequences of atypical employment that are known to affect individuals in these kinds of employment conditions are further transmitted to the next generation, thus entrenching social disadvantage amongst this group and hampering social mobility. Our project aims to shed light on this question by bringing together two bodies of inquiry — research on social consequences of atypical employment and research on the intergenerational transmission of disadvantage. Building on the theoretical and empirical advances in these two fields of research, we aim to establish the empirical associations between different types of atypical employment in the parental generation and the development and life chances of children.
Leitung: Prof. Dr. Anette Fasang (HU Berlin), Dr. Bastian Betthäuser (Oxford)
Laufzeit: 02/2019-12/2020
Förderung: OX-BER Research Partnership Seed Grant
This project, seed-funded by the OX-BER partnership, explores the potential challenges in linking policies oriented to the pre-parental phase of family with those oriented to the parental phase. Theories on the latter are far more developed than on the former, certainly from a social policy perspective. Moreover, the two phases of life are typically treated in isolation and by distinct research fields. Policies for the preparental phase tend to be considered from a public health perspective whereas the parental phase tends to be the province of classical family policies. Hence, little is known about similarities and differences in the logics of law and social policy shaping partnership and family formation on the one hand, and parenthood and family life on the other. This omission is highly problematic especially because it makes for a lacuna in social policy knowledge and potential contradictions between social policy, law and health policy. In sum, the project opens up the view of the life course as starting before conception and aims to contribute to elaborating an innovative perspective of social rights of children and parents across the life course.
Leitung: Prof. Dr. Hannah Zagel (HU Berlin), Prof. Mary Daly (Oxford)
Laufzeit: 02/2019-12/2020
Förderung: OX-BER Research Partnership Seed Grant
Sonstige
In Europe, the stark increase in heterosexual cohabitation, i.e. women and men living together as a couple without being married, is one of the most important demographic changes in families in the last decades. Our knowledge about how cohabitation, which is differently legally regulated and culturally accepted across social contexts, influences the life chances of individuals across these contexts is limited, however. In particular, the consequences of cohabitation for the economic wealth of couples are not clear. While marriage has been linked to a wealth premium, we do not know whether such positive consequences extend to cohabitation. Therefore, this timely and innovative project examines the association between cohabitation and wealth paying close attention to the distinct legal and cultural contexts in France, East, and West Germany. The project will bring together eminent experts on family demography and wealth and early career researchers from both countries to facilitate a deeper understanding of social processes that create wealth inequalities. By jointly studying commonalities and differences across contexts, relevant new insights can be gained.
Leitung: Prof. Dr. Philipp Lersch
Laufzeit: 01/2020-12/2021
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
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Spheres of Citizenship
Ausgehend von den konkreten Erfahrungen der Städte Berlin und Rio
de Janeiro wird das Projekt die Konstitution von Staatsbürgerschaft im Kontext von Städten analysieren. Drei Sphären der politisch-normativen Räumlichkeit der Staatsbürgerschaft - ihre Rekonfiguration durch den Schutz/die Beschränkung von Rechten, die Errichtung/das Funktionieren von Grenzen und die Entstehung alternativer Formen der Staatsbürgerschaft - werden konzeptionell und empirisch untersucht, wobei die Auswirkungen dieses Szenarios auf die Produktion differentieller Verwundbarkeiten überprüft werden.
Leitung: Prof. Dr. Christian Volk
Laufzeit: 08/2020-12/2021
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
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Bausteine für ein Neues Soziales Wohnen
Gegenstand des Forschungsprojektes sind die aktuellen Suchbewegungen von Stadtregierungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen für Konzepte eines neuen sozialen Wohnbaus. Im Zentrum des Forschungsprojektes stehen fallstudienbasierte Analysen von zahlreichen Initiativen und Projekten, die Modelle für Neues Soziales Wohnen entwickeln und erproben. Dabei ist es wichtig, sozial nicht nur im Sinne von leistbar, sondern auch im Sinne von kollektiv oder nachbarschaftlich zu verstehen. Die Bedeutung von gegenseitiger Hilfe im Alltag steigt auch, weil die marktwirtschaftliche Durchdringung vieler Lebensbereiche und der Abbau von Sozialleistungen immer größere Teile der Bevölkerung dazu zwingen, ihre Lebenshaltungskosten zu senken.
Leitung: Dr. phil. Andrej Holm
Laufzeit: 03/2019-12/2020
Förderung: Incoming Research Fellowship ‚Immobilienwirtschaft und Standortentwicklung‘ der TU Wien‘
Europaweit bestimmt die eigene Migrationsgeschichte die sozial-ökonomische Positionierung der Menschen. Die Positionierung, aber auch die Aufstiegschancen der Migrant/innen in Deutschland sind schlechter als diejenigen der Deutschen ohne Migrationshintergrund. In der selbstständigen Beschäftigung sehen Wissenschaftler/innen eine Chance für die soziale Mobilität der Migrant/innen. Ob jedoch die Unternehmensgründung tatsächlich zum nachhaltigen sozial-ökonomischen Aufstieg führt, und wenn ja, unter welchen Bedingungen, ist höchst umstritten. Diesbezüglich wird auf die „ethnische Falle“ oder auf das erhöhte Armutsrisiko der Selbständigen verwiesen. Jedoch fehlen Studien, die systematisch untersuchen, wie sich Migrationshintergrund, Selbstständigkeit und soziale Ungleichheiten zu einander verhalten. Diese Lücke will das geplante Vorhaben schließen.
Leitung: Prof. Dr. Magdalena Nowicka, Prof. Maria Nawojczyk (AGH Krakow, Polen)
Laufzeit: 06/2016 - 12/2018
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Das Projekt "Was ist der 'Islamische Staat'? Netzwerk-Staaten als Bedrohung für offene Gesellschaften" verfolgt zwei Ziele: Erstens sucht es aufständische Netzwerk-Staaten - am Beispiel des so genannten "Islamischen Staats" (IS) - als einen neuen Typus nichtstaatlicher Gewaltakteure in der internationalen Politik zu beschreiben. Zweitens zielt es auf ein umfassendes Verständnis der spezifischen Bedrohung ab, die Akteure wie der IS für offene multikulturelle Gesellschaften darstellen. Netzwerk-Staaten sind weder Terrornetzwerke noch territorial begrenzte souveräne Staaten, sondern hybride Akteure, die Elemente von Terrornetzwerken und souveränen Territorialstaaten auf neuartige Weise miteinander verbinden. Der IS vertraut einerseits auf globale Netzwerke ausländischer Kämpfer, Gelder und Waffen. Andererseits kontrollieren seine Führer bestimme territoriale Enklaven und generieren dort Legitimität durch die Bereitstellung öffentlicher Güter wie auch durch klassische Guerillataktiken des Terrors und der ideologischen Indoktrination. Am Beispiel des IS bearbeiten wir vier Fragen: 1. Wie lässt sich der gegenwärtige Aufstieg aufständischer Netzwerk-Staaten erklären? 2. Inwiefern, wenn überhaupt, unterscheiden sich heutige aufständische Netzwerk-Staaten von historischen Guerillabewegungen und deren Staatsbildungsversuchen? 3. Wie genau bedrohen aufständische Netzwerk-Staaten offene multikulturelle Gesellschaften im Allgemeinen und Deutschland sowie Australien im Besonderen? 4. Welche Strategien sind am effektivsten, um der von aufständischen Netzwerk-Staaten ausgehenden Bedrohung offener multikultureller Gesellschaften zu begegnen? Das Projekt sieht eine zweijährige Zusammenarbeit der deutschen und australischen Projektteilnehmer mit vier einmonatigen Intensiv-Arbeitsphasen in Berlin und Brisbane vor.
Leitung: Prof. Dr. phil. Herfried Münkler
Laufzeit: 01/2016 – 12/2017
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
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Projekte zur Internationalisierung
Weitere Informationen können Sie hier finden.
Leitung: Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff
Laufzeit: laufend
Förderung: DAAD