Humboldt-Universität zu Berlin - Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie

Forschungsprojekte

Forschungsprojekt: Künstlerisches Handeln. Eine Verdichtung des Begriffs aus Interdisziplinärer Perspektive.
seit Januar 2024

Ein Projekt der Zürcher Hochschule der Künste am Forschungsschwerpunkt Ästhetik, Department Kulturanalysen und Vermittlung

 

 

Promotion: Umkämpfte Kunst. Aktivistische Kunstpraktiken im Kontext des Brexits | Humboldt-Universität zu Berlin, Forschungsbereich Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie
verteidigt im Mai 2024

 

Seit jeher reflektieren Künstler*innen das politische Zeitgeschehen. Im 21. Jahrhundert unterliegt das Verhältnis von Kunst und Politik jedoch einem Wandel: Im Rahmen von künstlerischem Aktivismus und Socially Engaged Art versuchen Künstler*innen zunehmend direkt, in politische und soziale Realitäten einzugreifen. Während Vertreter*innen der künstlerischen Autonomie darin eine Gefahr für die Kunst sehen, schreiben andere dem neuen Aktivismus ein großes Potenzial zu, weil dadurch künstlerische Prinzipien wie Vorstellungskraft und Ambivalenz in den immer wieder an seine Grenzen stoßenden Bereich demokratischer Politik übertragen werden.

Das Phänomen künstlerischer Aktivismus wirft die Frage auf, was politisches Handeln mit künstlerischen Mitteln eigentlich auszeichnet, und wie genau es sich zu Kunst und Politik verhält. In meiner Dissertation versuche ich, den Trend des künstlerischen Aktivismus vor dem Hintergrund kunstsoziologischer Debatten um künstlerische Autonomie und Engagement in seiner Spezifik zu bestimmen und mit der Frage des Europäischen in Beziehung zu setzen. Als Beispiel dient daher die Debatte um das Brexitreferendum am 23. Juni 2016, in dessen Kontext Konzepte einer nationalen oder europäischen Gemeinschaft besonders zugespitzt und unter Mobilisierung verschiedener Kulturbegriffe verhandelt wurden. Eine beachtenswerte Politisierung der Kunst fand statt. Als theoretischer Rahmen meiner Arbeit dienen praxis- und subjektivierungstheoretische Ansätze: Mit welchen Praktiken wird in die Politik interveniert? Mit welchem Selbstverständnis agieren Künstler*innen als Aktivist*innen? Zu den untersuchten Beispielen gehören Kampagnen und Projekte von Wolfgang Tillmans, Madeleina Kay, Tania Bruguera, Keep it Complex, make it Clear! und der pro-Brexit Initiative Brexit Creatives.

Das Projekt wird gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung.

Erstbetreuer: Prof. Andreas Reckwitz, Humboldt-Universität zu Berlin

Zweitbetreuerin: Prof. Karen van den Berg, Zeppelin Universität, Friedrichshafen

 

 

Masterarbeit: Politische Imagination/Präfigurative Politik: Der Beitrag von künstlerischem Aktivismus zur Demokratie (Zeppelin Universität 2017)

 


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