Humboldt-Universität zu Berlin - Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas

Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas

Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas

Herzlich Willkommen auf der Webseite des Lehrbereiches
Vergleichende Demokratieforschung und Politische Systeme Osteuropas.

 

Forschung

Forschung

Forschungsschwerpunkte

 

Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff und ihre Mitarbeiter:innen befassen sich in ihrer Forschung mit dem Spannungsfeld von Recht und Politik. Dazu zählen die vergleichende Analyse politischer Institutionen - Parlamente, Regierungen, Parteien und (insbesondere) Verfassungsgerichte - sowie die Beschäftigung mit Transformations- und Demokratisierungsforschung.

Außerdem beschäftigen sie sich mit Demokratietheorie(n), Konstitutionalismus- und Verfassungstheorie sowie der Entstehung von Verfassungen und Verfassungspolitik. Einen regionalen Schwerpunkt bilden dabei Mittel- und Osteuropa sowie die Türkei.

 

Kooperationen

 

Integrated Research Institute Law & Society (LSI)

 

CCRD - Center for Comparative Research on Democracy

Center for Comparative Research on Democracy (CCRD)

Das Center for Comparative Research on Democracy (CCRD) ist ein Forschungszentrum am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Das CCRD wurde im Januar 2021 gegründet und wird von der Stiftung Mercator und der Einstein Stiftung Berlin finanziert. Das CCRD setzt sich für ein umfassendes und differenziertes Verständnis von Demokratie, den Bedingungen für ein nachhaltiges demokratisches Leben sowie für Prozesse der Entdemokratisierung und Autokratisierung ein.

Judicial Autonomy under Authoritarian Attack

Am Lehrbereich Vergleichende Demokratieforschung und Politische Systeme Osteuropas läuft seit 2021 das neue interdisziplinäre Forschungsprojekt “Judicial Autonomy under Authoritarian Attack” unter der Leitung von Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff. Das auf drei Jahre angelegten Forschungsvorhaben wird mit Finanzierung der Einstein Stiftung Berlin und Stiftung Mercator von einem sechsköpfigen Forschungsteam sowie Gastwissenschaftler:innen aus dem akademischen Netzwerk des Institut für Sozialwissenschaften (ISW) und des Law and Society Institute (LSI) der HU Berlin durchgeführt.

Das Forschungsvorhaben analysiert die rechtlichen und politischen Reformen europäischer Justizsysteme der letzten 20 Jahre. Es zielt darauf ab, populistisch-autoritäre Angriffe auf die richterliche Unabhängigkeit zu dokumentieren und etwaige Muster in den Mechanismen, Zielen und Wirkungen der jeweiligen Justizreformen zu identifizieren. Gibt es bestimmte „toxische“ rechtliche, institutionelle und politische Konstellationen, die besonders anfällig für die Schwächung einer unabhängigen Justiz sind? Mit einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden empirischer Sozialforschung werden fallübergreifend Daten zum institutionellen Aufbau der Justizsysteme in 47 Mitgliedsstaaten des Europarates von 2000-2020 erhoben und vergleichend ausgewertet. Die vergleichende Analyse soll wesentlich zu einem besseren Verständnis der „demokratischen Zerfallserscheinungen“ in Europa sowie zur Entwicklung wirkungsvoller Gegenstrategien beitragen.

 

Forschungsteam:

  • Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff
  • Dr. Gülçin Balamir Coşkun
  • Dr. Ertuğ Tombuş
  • Kaja Kaźmierska
  • Friederike Augustin

 

Projektlaufzeit: 2020-2024

Förderung: Einstein Foundation Berlin, Stiftung Mercator

Integrative Research Institute Law & Society (LSI)

Das Integrative Research Institute Law & Society (LSI) ist seit 2008 ein Ort der interdisziplinären Rechtsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Wesentliche Forschungsinhalte des Lehrbereichs für Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas werden in Zusammenarbeit mit dem LSI entwickelt, wo Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff Ko-Sprecherin ist.

Das LSI ist ein genuin disziplinenübergreifendes Institut, an dem Fragen zu Funktion, Steuerungsfähigkeit und Wirkungszusammenhängen von Recht identifiziert, methodologisch reflektiert sowie historisch und vergleichend kontextualisiert werden. Indem es die dogmatische rechtswissenschaftliche Forschung durch die systematische Einbeziehung der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften ergänzt, werden in Disziplinen geronnene Wissensformationen hinterfragt und institutionelle, personelle sowie inhaltliche Impulse für eine integrative und reflexive Erforschung von Recht und Gesellschaft gesetzt. Das LSI greift damit Traditionen der rechtssoziologischen und rechtshistorischen Forschung auf und sieht sich mit der aus dem Rechtsrealismus hervorgegangenen Law & Society-Bewegung verbunden. Als Integrated Research Institute ist es das Ziel des LSI, fakultätsübergreifende Kooperationen zu unterstützen und damit einen Rahmen für innovative Ansätze über die Disziplingrenzen hinweg zu ermöglichen. Darüber hinaus kooperiert das LSI mit nationalen und internationalen Partner:innen, etwa mit dem Centre for Socio-Legal Studies der Universität Oxford.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Forschung | The Laws of Social Cohesion (LSC) – Zur Bedeutung des Rechts für die demokratische Gestaltung sozialen Zusammenhalts

The Laws of Social Cohesion (LSC) – Zur Bedeutung des Rechts für die demokratische Gestaltung sozialen Zusammenhalts

Das Projekt The Laws of Social Cohesion (LSC) wird im Rahmen der Grand Challenges Initiative von der Berlin University Alliance gefördert.

LSC untersucht, wie das Recht das gesellschaftliche Zusammenleben aktiv formt, gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert, wo die integrativen Grenzen des Rechts liegen und inwiefern es gesellschaftlichen Zusammenhalt möglicherweise sogar gefährden kann.

Das Law and Society Institute (LSI) führt dieses Projekt in Kooperation mit dem Freie Universität Empirical Legal Studies Center (FUELS) und Recht im Kontext durch.

 

Prof. Dr. Andreas Engert, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Susanne Baer, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Iris Därmann, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. PhD Gregory Jackson, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Anna-Bettina Kaiser, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Stefan Grundmann, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Sabine Kropp, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Bertram Lomfeld, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Christoph Möllers, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Christian Volk, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Ulrike Schaper, Freie Universität Berlin
Dr. Johan Horst, Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Nahed Samour, Humboldt-Universität zu Berlin
Ines Reiling, Humboldt-Universität zu Berlin

CONSTRESS - Constitutionalism under Stress

CONSTRESS 2.0

 

Seit Januar 2022 läuft im Rahmen der Profilpartnerschaft zwischen Humboldt-Universität und der Princeton University der zweite Zyklus des strategischen Partnerschaftsprojekts “CONSTRESS - Constitutionalism under Stress: Comparative Perspectives”. CONSTRESS, das erstmalig 2016 ins Leben gerufen wurde, ist ein interdisziplinäres Vorhaben, das Politikwissenschaftler:innen, politische Philosoph:innen, Soziolog:innen und Jurist:innen zusammenbringt. Es umfasst gemeinsam geleitete Seminare und Workshops, die Masterstudierenden und Doktorand:innen aus verschiedenen Disziplinen an beiden Universitäten offenstehen.

Auf HU-Seite ist neben dem Lehrbereich für Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas auch das Integrative Research Institute Law & Society (LSI) beteiligt.

 

Forschungsschwerpunkt

 

Seit dem weltweiten Boom der demokratischen Verfassungsgebungen und Verfassungsreformen in den 1990er Jahren drehte sich die rechtliche und politische Debatte vor allem darum, inwiefern das Verfassungsrecht als Mittel zum Schutz der transnationalen Grundrechte und der Demokratieförderung dienen kann. In den letzten Jahren ist aber auch zunehmend die Kehrseite des "neuen Konstitutionalismus" sichtbar geworden: Wenn sich der politische Kontext in eine ungünstige (d.h. illiberale oder populistische) Richtung entwickelt, können Verfassungen, so scheint es, auch zur Wiederherstellung und Stärkung des Autoritarismus eingesetzt werden. Außerdem können Verfassungen unter Stress geraten, wenn sich verschiedene Ebenen der Verfassungspolitik (nationale, sub- und supranationale) überschneiden und sich manchmal sogar widersprechen. Diese Gefahren sind sowohl in Europa als auch auf dem amerikanischen Kontinent sichtbar geworden. Jene Mechanismen verlangen nach einem sorgfältigen vergleichenden Ansatz. Während Verfassungen weitgehend in das Fachgebiet der Rechtswissenschaft fallen, sind sie zunehmend auch Teil der politik- und sozialwissenschaftlichen Forschung. CONSTRESS bietet eine interdiziplinäre Kombination aus normativer, juristischer und sozialwissenschaftlicher Forschung, um ein nuancierteres Verständnis der gegenwärtigen Krisen des Konstitutionalismus zu entwickeln.

 

Organisator:innen

 

Leitung:

Silvia von Steinsdorff, Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität

Anna-Bettina Kaiser, Professorin für Öffentliches Recht an der Humboldt-Universität

Jan-Werner Müller, Professor für politische Theorie an der Universität Princeton

 

Koordination:

Kaja Anna Kaźmierska, wissenschafliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften

Friederike Augustin, wissenschafliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften

 

Themen bisheriger Seminare und Workshops

 

September 2024: Workshop zu "Academic Freedom, Free Assembly, Free Speech: Normative, Legal, and Historical Perspectives", Princeton University

Juli 2024: Workshop zu "Academic Freedom", Humboldt-Universität zu Berlin

Juni 2024: Seminar zu "Free Speech, Academic Freedom, Freedom of Assembly: Transatlantic Normative and Empirical Perspectives on Communicative Rights", Humboldt-Universität zu Berlin

Oktober 2023: Workshop zu "Transitions to Democracy Revisited" und "Academic Freedom: Normative, Legal, and Empirical Perspectives", Princeton University

September/Oktober 2023: Gemeinsames Seminar zu "Constitutionalism and Democracy: Transatlantic Normative and Empirical Perspectives", Princeton University

Juni 2023: Gemeinsames Blockseminar zu „The Rule of Law Under Threat: Transatlantic Legal and Normative Perspectives”, Humboldt-Universität zu Berlin

Oktober 2022: Workshop zu "Political Parties and Other Associations”, Princeton University

September/Oktober 2022: Gemeinsames Seminar zu "Digital Democracy: Historical, Legal, and Normative Transatlantic Perspectives"

Juli 2022: Workshop zu “Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective”, Humboldt-Universität zu Berlin

Juni 2021: Gemeinsames Blockseminar "Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective", Online

Juni 2020: "Democratic and Constitutional Resilience", Online

Juni 2019: "Free Speech in Troubled Times", Humboldt-Universität zu Berlin

März 2019: "The Other ‘Transitology’: Pathways into and out of Authoritarianism in the Twenty-First Century – Empirical and Normative Perspectives.", Princeton University

Juli 2018: "Constitutionalism, Dissent, and Resistance", Humboldt-Universität zu Berlin

 

Foto: Lynnea Shuck.

 

Studentische Beiträge zu früheren Veranstaltungen (exemplarisch):

 

2024

 

Zwei Doktorandinnen der Princeton University zu Gast an der Humboldt-Universität

 

Lynnea Shuck: Q&A zum 2024 Constress Seminar und Workshop in Berlin

- Wie hat das Seminar "Free Speech, Academic Freedom, Freedom of Assembly" zu Deinem Studium beigetragen und was waren Deine wichtigsten Erkenntnisse oder überra-schendsten Seminarinhalte?

Ich schätzte die internationale Perspektive auf kommunikative Rechte. Die grundlegende Rolle der Würde in der deutschen Politik war mir bereits vor dem Programm bekannt, aber erst im Seminar und Workshop erhielt ich ein tieferes Verständnis dafür, wie sie in der Praxis funktioniert.

- Wie hat Dir das Format gefallen, Studierende und Professor:innen der Sozialwissenschaften, Jura und der politischen Theorie von der HU und Princeton zusammen-zubringen?

Ich wurde mit zwei Jurastudenten der HU vernetzt, die mir viel über das deutsche Verfassungsrecht beigebracht haben. Als Politikwissenschaftlerin war ich fasziniert davon, in das amerikanische Verfassungsrecht einzutauchen, angeregt von meinen deutschen Kommiliton:innen. Unsere Präsentation war eine großartige Gelegenheit, Ideen interdisziplinär vorzustellen und eine Vielzahl von Fragen aus der Seminargruppe zu beantworten. Es hat mich herausgefordert, über die Beziehung zwischen Gerichtsurteilen und langanhaltenden Fragen der politischen Theorie nachzudenken.

- Wie haben Dir die zusätzlichen Aktivitäten außerhalb des Seminars und der Besuch in Berlin insgesamt gefallen?

Die Zusammenarbeit mit den deutschen Kommiliton:innen wurde durch zusätzliche Aktivitäten wie eine Führung durch das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und den Bundesrat besonders bedeutsam. Das Stasi-Gefängnis regte mich dazu an, über die Art und Weise nachzudenken, wie Erinnerung und Geschichte neuen Generationen vermittelt werden. Die Führung durch den Bundesrat gab mir Einblicke in das Funktionieren der zeitgenössischen deutschen Politik (insbesondere, wie nationale Politik mit den Ländern und Kommunen zusammenhängt). Nach meiner Rückkehr interessiere ich mich besonders nun dafür, vergleichende Perspektiven aus Deutschland in meine Dissertation zu integrieren; ich habe auch angefangen Deutsch zu lernen.

(Foto: Lynnea Shuck)

 

Mollie Eisner: Rückblick auf einen Monat in Berlin und Europa

Im Sommer 2024 hatten Lynnea (eine weitere Doktorandin aus Princeton) und ich die Gelegenheit, nach Berlin zu reisen und an einem Seminar und einem Workshop über Meinungsfreiheit, Wissenschaftsfreiheit und Versammlungsfreiheit teilzunehmen, das an der Humboldt-Universität stattfand und von den Professor:innen Anna-Bettina Kaiser, Jan-Werner Müller und Silvia von Steinsdorff organisiert wurde. Ich bedanke mich bei den Professor:innen, die dieses interdisziplinäre und transnationale Seminar organisiert und geleitet haben, das faszinierende und schwierige Gespräche über die vergleichende Untersuchung der akademischen Freiheit und der freien Meinungsäußerung hervorgebracht hat, insbesondere zu einem historischen Zeitpunkt, an dem internationale Campus-Proteste diese philosophischen und rechtlichen Bedenken in den Vordergrund des öffentlichen Diskurses gerückt haben. Unsere Diskussionen während des Seminars und des Workshops haben mich dazu angeregt, selbst über internationale Erinnerungsgesetze zu recherchieren und darüber zu schreiben, ebenso wie über die Kontroverse um die Lehre der so genannten „critical race theory“ in amerikanischen Lehrveranstaltungen und die anschließenden Versuche, Bücher in Schulen und Bibliotheken zu verbieten. Ganz persönlicher ermöglichte mir die Teilnahme an dem Seminar und dem Workshop zum ersten Mal eine Reise ins Ausland (und damit nach Deutschland).

Ich bin besonders dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, mit José und Victoria, zwei derzeit in Deutschland lebenden Studierenden, an einer Präsentation für das Seminar zu arbeiten. Neben den produktiven Gesprächen mit José und Victoria über die Versammlungsfreiheit in Deutschland und den Vereinigten Staaten waren sie wunderbare Reiseführer:innen für Berlin, suchten gemeinsam nette Restaurants aus, tolerierten meine Unkenntnis der deutschen Sprache und veranstalteten sogar eine Fußball-EM-Party. Ein herzlicher Dank gilt auch den anderen Seminarteilnehmer:innen, die ihre Zeit und Empfehlungen mit mir  geteilt haben. Einige von ihnen teilten sogar ihr Googlemaps von Berlin, auf denen ihre Lieblingsorte markiert waren (und zeigten mir das Gericht, das jetzt eines meiner Lieblingsessen ist: Spinatknödel).

Vielen Dank an Friederike und Kaja für die gesamte Planung, insbesondere für die durchdachte Organisation der Unterkunft für Lynnea und mich in Berlin-Mitte, der schnell zu einem beliebten Teil der Stadt wurde. Auf dem Weg von unserer Unterkunft zum Campus der Humboldt-Universität bin ich oft an der Gedenkstätte der Berliner Mauer vorbeigegangen. Der häufige Anblick der Überreste der Berliner Mauer und des Denkmals, das in ihrer Abwesenheit errichtet wurde sowie die Erkundung der Stadt im Allgemeinen - die moderne Architektur im Vergleich zu den mittelalterlichen Bauten, denen ich während derselben Reise in Schottland und Frankreich begegnete, und sogar zu den wesentlich jüngeren Kolonialbauten in Neuengland - regten mich immer wieder zum Nachdenken über die Geschichte der Stadt an, die von Krieg und Zerstörung geprägt ist, eine Art visuelle Vergangenheitsbewältigung. Diskussionen mit Mitstudierenden und Professor:innen über die jüngste Restaurierung des Humboldt-Forums, dessen Fassade Ausdruck preußischen Prunkes ist, regten zusätzlich zum Nachdenken über die Beziehung zwischen Berlins Architektur und Geschichte an.

In den Tagen zwischen dem Seminar und der Konferenz hatte ich das Vergnügen, unter anderem die Museumsinsel zu erkunden. Obwohl es vielleicht nicht überraschend ist, war es besonders unvergesslich, der bemerkenswerten Büste der Nofretete gegenüber zu stehen. Die verschiedenen Arbeitsräume in der Stabi boten einen ausgezeichneten Platz zum Lesen und Schreiben, und ich konnte mir sogar einen Bibliotheksausweis ausstellen lassen, den ich hoffentlich bei künftigen Besuchen in Berlin nutzen werde.

 

 

2023


"A Princeton-Humboldt Project Unites U.S. and German Students to Examine the Crisis of Democracy"

Hier geht es zum Bericht über den Berlin-Besuch der Doktorand:innen aus Princeton im Sommer 2023.

 

10 Jahre HU-Princeton-Partnerschaft: Demokratie, Wissenschaftschaftsfreiheit und "Theory Thursday"

 

 

Im Herbst 2023 flog eine Gruppe Studierender der HU einmal quer über den Atlantik – in die kleine Universitätsstadt mit dem großen Namen Princeton. Vorausgegangen war im Juni bereits ein Besuch der US-amerikanischen „colleagues“ in Berlin. Rahmen dieses Austauschs ist das Projekt CONSTRESS, was für „Constitutionalism Under Stress“ steht. Die drei Köpfe des Projekts, Silvia von Steinsdorff (Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität), Anna-Bettina Kaiser (Professorin für Öffentliches Recht an der Humboldt-Universität) und Jan-Werner Müller (Professor für politische Theorie an der Universität Princeton), bilden ein Spektrum sehr unterschiedlicher Disziplinen und Positionen ab. Das gleiche galt für die Studierenden. Der Austausch vernetzte Studierende der Sozialwissenschaften, aus Jura und der Politischen Theorie. Gerade diese interdisziplinäre und transatlantische Spannweite der fachlichen Hintergründe war bereichernd und bot Herausforderungen, die zur Prüfung und sorgfältigen Formulierung der eigenen Sichtweise animierten. Nie hätte man sich der Illusion naiver Patentrezepte hingeben können, wo alle Beteiligten angeregt waren, den Gegenständen der Verfassung, der Demokratie, ihrer Anfechtungen und bewahrenden Weiterentwicklung in ihrer Komplexität und ihren Ambivalenzen Rechnung zu tragen.

In Princeton waren wir neben der Teilnahme an einem Seminar zum Thema "Constitutionalism and Democracy" mit PhD-Studierenden der politischen Theorie, auch eingeladen, uns an nicht rein studentischen Veranstaltungen zu beteiligen (das hieß: gute Häppchen!). Die zweitägige Konferenz "Transitions to Democracy Revisited" stellte die Frage, wie in Staaten, die den Weg autokratischer Regime eingeschlagen haben, ein erneuter Wandel hin zur Demokratie funktionieren kann. Neben seit vielen Jahren geführten Diskussionen über majoritäre und nicht-majoritäre Institutionen und welchen mehr Vertrauen im Aufbau und Stabilisieren einer Demokratie zu schenken ist, wurde auch nicht davor zurückgescheut, Grundsätzlicheres in Frage zu stellen: Beschreibt der Begriff "Democratic Backsliding" das Phänomen überhaupt angemessen? Ist es fahrlässig, Demokratie und Liberalismus immer unhinterfragt in einem Zusammenhang oder sogar als Synonyme zu nennen? Welche Konzepte und Institutionen können den Status Quo wenden und eine Demokratisierung anleiten?

Ungeachtet der unterschiedlichen akademischen Kulturen war den beteiligten Wissenschaftler:innen gemein, dass sie uns Studierende wie selbstverständlich in die Diskussion ihrer Forschung einbanden. Allen war der Anspruch eingeschrieben, die politischen Entwicklungen nicht hypothetisch zu abstrahieren, sondern sie in ihrer spezifischen Aktualität zu erfassen und ungeschönt zu verdeutlichen, wo gegenwärtig Ratlosigkeit herrscht und wo sie durch beharrlichen Austausch von Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen überwunden werden kann.

Beispielsweise hatten wir die Möglichkeit mit Samuel Moyn über seinen Vorschlag zur Reform des US-amerikanischen Supreme Court zu diskutieren, in dem er eine radikale Demokratisierung der Institution fordert.

Auch mit Martin Loughlin konnten wir seine in seinem Buch "Against Constitutionalism" hervorgebrachte Kritik an "Konstitutionalismus" als moderner Ideologie, die im Gegensatz zu der wünschenswerten konstitutionellen Demokratie stehe, diskutieren. Er stellte den liberalen akademischen Kanon in Frage und echauffierte sich über das ewige im Kreis Deliberieren seiner Kolleg:innen.

Anlässlich der zehnjährigen Kooperation der Humboldt-Universität und der Universität Princeton fand der Workshop "Academic Freedom: Normative, Legal, and Empirical Perspectives“ statt. Neben den renommierten Gästen aus der Wissenschaft war zum Workshop auch Adam Bodnar, sozusagen direkt aus der Praxis geladen. Als Kandidat der polnischen Oppositionspartei "Koalicja Obywatelska" (Bürgerkoalition) konnte er uns seine Einschätzung zu den (damals noch) anstehenden Wahlen in Polen geben. Als Jurist und Menschenrechtsaktivist vereinte er spannende Perspektiven aus der politischen Praxis, zivilgesellschaftlichem Engagement und der Rechtswissenschaft. Nach dem Workshop tauschten sich die Präsidentin der HU, Julia von Blumenthal, und der Präsident der Princeton University, Christopher Ludwig Eisgruber, zur Wissenschaftsfreiheit und der Kooperation der beiden Universitäten aus und nahmen Kurs auf zehn weitere Jahre fruchtbarer Kooperation. 

Die Veranstaltungen zeichneten sich also durch große Interdisziplinarität aus – Geschichts-, Rechts- oder Politikwissenschaftler:innen, aber auch Politiker:innen tauschten sich zu den uns alle umtreibenden Fragen aus. Innerhalb der eher abgeschotteten Campus-Blase war so eine Vielfalt der Perspektiven möglich, die jeweils einen Nerv der aktuellen Problemkonstellationen trafen.

Der „Theory Thursday“ hingegen transzendierte das rein Akademische des Austauschs, denn im „Ivy Inn“ durften bei 2$-Bier (Narragansett!) auch Theorie-unabhängige Themen angesprochen werden. Wir Besucher:innen verließen die rein abstrakte Ebene der Demokratietheorie und des Konstitutionalismus zusätzlich bei einem Besuch in Philadelphia, wo wir in der Independence Hall auf den Spuren der Verfasser der Unabhängigkeitserklärung wandelten. Besonders beeindruckend war das interaktive Konzept des Tour Guides, der aus den US-amerikanischen Teilnehmer:innen der Tour auf Knopfdruck durch seinen Zuruf "No taxation without -" im Chor die Antwort "representation!" hervorrufen konnte. (New York haben wir natürlich auch besucht, nur gänzlich ohne Bildungsauftrag.)

Das Ende der Reise wurde jedoch überschattet von dem Grauen des Angriffs der Hamas auf Israel, der die zuvor lebhaft geführten Debatten über die israelische Verfassungsreform plötzlich in den Hintergrund rücken ließ.

Dieser kleine Bericht wäre nicht vollständig ohne einen ganz großen und herzlichen Dank an Silvia von Steinsdorff, Jan-Werner Müller und Anna-Bettina Kaiser – dafür dass sie diesen Austausch möglich machten, und nicht zuletzt an Kaja Kaźmierska und Friederike Augustin, die uns eine unbeschreibliche Hilfe bei dem organisatorischen Dschungel des Visumsantrags und vielem mehr waren. Sie haben erreicht, niedrigschwelliges Entgegenkommen bei der Teilnahme und Organisation des Austauschs mit hohem fachlichen Niveau und wertvollen Einblicken zu verbinden. Das hat bei uns Studierenden nachwirkende Eindrücke hinterlassen, die uns in unseren individuellen Ansätzen bestärkt oder Entwicklungswege für kommende Arbeiten aufgewiesen haben. Bei den vielfältig beanspruchenden Aufgaben einer Universität gibt es für eine solch intensive Form der Lehre selten Gelegenheit. Gerade darum war dieser Austausch für alle Beteiligten zweifellos von hohem Wert.

 

 

 

2022  🖉

 

HU-Angehörige seit Beginn der Covid-19-Pandemie endlich wieder zu Gast in Princeton 

Im September und Oktober 2022 verbrachte eine Gruppe Studierender und Promovierender vom Institut für Sozialwissenschaften (ISW) und der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) rund vier Wochen an der Princeton University (PU) in New Jersey, USA. Unter der Leitung von Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff (HU Berlin, ISW), Prof. Dr. Anna-Bettina Kaiser (HU Berlin, Juristische Fakultät) und Prof. Dr. Jan-Werner Müller (PU, Department of Politics) nahmen sie an einem Seminar für Promovierende zum Thema "Digital Democracy" und an einem internationalen Workshop zum Thema "Political Parties and Other Associations" teil. Die Veranstaltungen wurden im Rahmen der langjährigen strategischen Partnerschaft zwischen HU und Princeton als Teil des Flaggschiffprojekts "Constitutionalism under Stress" („CONSTRESS“) organisiert, das seit 2016 existiert und sich bereits im zweiten Projektzyklus befindet.

Das Seminar brachte die unterschiedlichen Perspektiven der deutschen und US-amerikanischen Studierenden und Promovierenden zusammen und schlug eine Brücke zwischen politischer Theorie, empirischen Ansätzen der Sozialwissenschaften, und der stärker normativ geprägten Herangehensweise der Rechtswissenschaften. Für die Teilnehmer:innen war der interdisziplinäre und transatlantische Austausch eine besondere Chance, um sich kritisch mit bekannten und neuen Aspekten der Debatte um Meinungsfreiheit und die Regulierung des digitalen Raumes auseinanderzusetzen. So wurde beispielsweise viel und kontrovers über den unterschiedlichen Umgang mit Hassrede in der EU und den USA diskutiert. Die lebhafte, stets sehr konstruktive Auseinandersetzung mit diesen komplexen Themenfeldern forderte alle heraus, kritisch die eigene und die vermeintlich vorherrschende Haltung gegenüber staatlicher Regulierung in den verschiedenen Ländern zu hinterfragen. So wurde auch hitzig über die unterschiedlichen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Vorstellungen von Privatsphäre und Freiheit sowie über teils konträre Annahmen und Behauptungen zu gesellschaftlicher Polarisierung infolge der Nutzung sozialer Medien diskutiert. Immerhin in einem Punkt bildete sich sehr schnell ein breiter Konsens heraus: die gesellschaftspolitische Realität ist auf beiden Seiten des Atlantiks weitaus komplexer, als es populäre Begriffe wie "Echokammer" und "Filterblasen" vermuten lassen. Sowohl im Rahmen des Seminars als auch während des Workshops hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, eigenen Forschungsarbeiten zu den Themen digitale Demokratie und politische Parteien vorzustellen und mit führenden Wissenschaftler:innen aus den USA und Europa zu diskutieren.

Neben vielen neuen Erkenntnissen über Digitalisierung, Demokratie, Parteien, politische Verbände und die Rolle sozialer Medien in freiheitlichen Demokratien hatte die Gruppe auch die Gelegenheit, in das Leben an einer US-amerikanischen „Ivy League“-Universität einzutauchen. Erstaunt waren die HU’ler:innen über die reiche Infrastruktur von Läden, Cafés, Kantinen, Shuttlebussen, Fitnessstudios, inklusive eines Campus-eigenen Bezahlsystems, die ganz speziell auf die alltäglichen Bedürfnisse der undergraduates (Studierende auf Bachelor-Level) an einer großen Privatuniversität ausgerichtet ist.

Auch die deutschen Gäste profitierten von diesem Rundum-Service. Sie wohnten in der Nähe des Campus im Theologischen Seminar Princeton und entwickelten schnell ihre eigenen Routinen, besuchten zusätzliche Vorlesungen und Seminare auf dem Campus, lasen die Campuszeitung "Daily Princetonian" und trafen sich in den luxuriösen Uni-Kantinen zum gemeinsamen Essen. Ein besonderes Highlight waren auch die hervorragend ausgestatteten Bibliotheken, die so geräumig sind, dass sich kein Studierender jemals Sorgen um einen Arbeitsplatz machen muss. Auch die allgegenwärtige Harry-Potter-Atmosphäre der neugotischen Gebäude auf dem gesamten Campus trug zum Erlebnis bei.

Im Rückblick waren sich die HU’ler:innen einig: der Aufenthalt in Princeton hat bei allen großen Eindruck hinterlassen. Nach der langen Zeit der Kontakt- und Reisebeschränkungen war das persönliche Zusammenkommen mit den PhD-Studierenden, Lehrenden und Wissenschaftler:innen aus Princeton eine große Bereicherung. Die aktuellen Debatten in der US-amerikanischen Gesellschaft und die Besonderheiten der akademische Kultur wurden für die deutschen Teilnehmer:innen wesentlich greifbarer und eindrücklicher, als dies durch ein digitales Format möglich gewesen wäre. Das Seminar und der Workshop waren eine weitere erfolgreiche Ausgabe des CONSTRESS-Austauschs!

Wir freuen uns auf die Fortsetzung des Projekts im nächsten Jahr, wenn sich die Teilnehmenden von beiden Seiten des Atlantiks bei einem Seminar in Berlin im Sommer und einem Workshop in Princeton im Herbst mit den Themen Rechtsstaatlichkeit und Transitional Justice (auf deutsch auch als „Vergangenheitsarbeit“ bezeichnet) befassen wollen.

 


 2021 🖉

 

Online-Seminar zu "Executives and Emergencies": Ein Blick auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und darüber hinaus

Hier finden Sie einen der Podcasts, der von zwei unserer Studierenden, Marie-Lou Laprise and Tessa Porter, im Rahmen des gemeinsamen Online-Seminars "Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective" produziert wurde. Der Podcast geht der Frage wie nach wie Ausnahmeverfassungsrecht dazu genutzt wird um die Folgen von Naturkatastrophen und dem Klimawandel zu bekämpfen.

 

 

Theme music: "Werq" by Kevin MacLeod (incompetech.com). Licensed under Creative Commons: By Attribution 4.0 License (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/).

Studentische Forschungsprojekte

Soziologie des Teenage-Girls 

Projektleitung: Eva-Lotte Schwarz

Projektbetreuung: Dominika Tronina

Das Projekttutorium „Soziologie des Teenage Girls“ nahm die Lebensrealität von Mädchen im Teenager-Alter, gesellschaftliche Zuschreibungen und geschlechterspezifischen Anforderungen, mit denen Teenagerinnen* konfrontiert sind, in den Blick. In der ersten Seminarhälfte eigneten sich die Seminarteilnehmer*innen Grundlagen der Girlhood Studies an. In der zweiten Seminarhälfte, wurden die zuvor gelesenen feministischen Grundlagen-Theorien auf popkulturspezifische Phänomene angewandt, um einen Blick auf Sub-kulturen wie Fandoms sowie -hinter die Kulissen von mädchendominirten Plattformen wie Tumblr und TikTok zu werfen. Am Ende des Seminars schlüpften die Seminarteilnehmer*innen selbst in die Rolle von Kulturproduzent*innen, in dem sie die vorliegenden Podcasts erstellten.

 

Hier geht es zu den 10 Podcastfolgen:🖉

Folge 1 - Teenagegirls zwischen Selbstbestimmung und Hypersexualisierung

Folge 2 - Das Manic Pixie Dream Girl und seine Kritik

Folge 3 - Über Fangirls and Fanboys

Folge 4 - That Girl Phänomen auf TikTok

Folge 5 - Post-feministische Sexualisierung in Euphoria: Eine Analyse von Kat Hernandez

Folge 6 - Das Manic Pixie Dream Girl

Folge 7 - The achieving girl's journey in the social media era

Folge 8 - How bad did it hurt - Analysis of a TikTok Trend

Folge 9 - Kultur im Kinderzimmer - durch TikTok öffentlich zugänglich

Folge 10 - The Queens of Post-Feminism




Studentisches Forschungsprojekt, Sommersemester 2022:
"Formen und Strategien Sozialer Bewegungen in Nicht-Demokratien"

 

Forschungsteam: Philipp Busse, Ketevan Gelashvili, Marcus Kell, Selina Volz, Eva-Lotte Schwarz

Das studentische Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff widmet sich der Rolle und den Strategien Sozialer Bewegungen in Nicht-Demokratien und nähert sich dabei folgenden Fragen:

Was treibt Protestbewegungen in nicht-demokratischen Systemen an? Welche Strategien verfolgen sie, um sich der politischen Führung entgegenzustellen? Was unterscheidet sie dabei von traditionellen, institutionell verankerten Protestbewegungen? Welche Rolle spielen Internationale Gemeinschaft und transnationale Faktoren?

Diese konzeptionellen Überlegungen werden von den Studierenden anhand empirischer Fallstudien vertiefend reflektiert und auf ihre „Praxistauglichkeit“ überprüft. Hierbei wird sich besonders für Protestbewegungen relevanten Sozialen Medien, wie etwa Twitter oder Telegram, gewidmet. Am Ende der Primärdaten-Analyse betreffender Plattformen steht die Evaluierung folgender Fragen: Welche Akteure Sozialer Bewegungen machen sich Soziale Medien zunutze? Wer wird addressiert und welche Botschaften werden auf welche Art und Weise transportiert? Welche Rolle spielen Soziale Medien Plattformen in der Vernetzung und Mobilisierung von Akteuren innerhalb und außerhalb der Bewegung? Wie lassen sich diese Taktiken in das Reportoire von Strategien Sozialer Bewegungen einordnen?

Das vergleichende Forschungsprojekt soll zum besseren Verständnis des Wandels Sozialer Bewegungen, ihrer Strategien und der Bedeutung Sozialer Medien beitragen.

Publikation von Eva-Lotte Schwarz: Learnings from the anti-fracking movement in Namibia Multil-level activism against global corporations in ecological conflicts.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Academic Freedom Network

  • Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, Prof. Dr. Robin Celikates, Dr. Ertug Tombus
  • Laufzeit 2020-2021
  • Finanziert durch Berlin Center for Global Engagement 
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Das Academic Freedom Network ist eine Plattform, die als Partnerschaft zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freie Universität Berlin, der Academics in Solidarity an der FU-Berlin, der Off-University, der Einstein Fellows Research Group an der HU-Berlin und The New University in Exile Consortium (The New School, NY, USA) gegründet wurde. Das Academic Freedom Network stellt zudem ein Projekt im Rahmen des Berlin Center for Global Engagement (BCGE) dar. Die vier Hauptziele sind: 1. Der Aufbau eines Netzwerks zwischen gefährdeten Wissenschaftler:innen und der akademischen Gemeinschaft. 2. Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, Forschung und Diskussion zu Wissenschaftsfreiheit im Hinblick auf die gemeinsamen Probleme der Wissenschaftler*innen wie bspw. politischer Druck, prekäre Beschäftigung, sowie öffentliche Gesundheit und Klimawandel. Um gemeinsame Probleme besser angehen zu können, bietet das Netzwerk einen Raum für kreativen und interdisziplinären Austausch. 3. Stärkung der organisationsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Initiativen durch die Einrichtung einer Plattform zum Ausbau der gemeinsamen Kapazitäten, sowie den Austausch von Informationen und Strategien. 4. Die Ziele des Berlin Center for Global Engagement und der Berlin University Alliance zu unterstützen, Wissenschaftsfreiheit zu festigen, sichtbar zu machen und zu fördern.-Text

 


 

Research Lab: Constitutional Politics in Turkey II

  • Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, Prof. Dr. Ece Göztepe
  • Laufzeit 2017-2020
  • Finanziert durch Stiftung Mercator

 

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Projektbeschreibung

Contemporary forms of democratic backsliding involve political actors who come to power through democratic elections with a strong democratic rhetoric and a promise of political and economic empowerment of the masses. Once they are in power, however, they try to consolidate their power by eliminating constitutional limitations and democratic opposition through legal and constitutional reforms.


Research Lab: Constitutional Politics in Turkey II focuses on this general phenomenon of democratic backsliding, which is also defined with terms such as autocratic legalism, constitutional regression or new authoritarianism with a particular focus on its development in Turkey. Funded by Stiftung Mercator as part of the program Blickwechsel: Contemporary Turkey Studies, the Research Lab aims to understand the political, legal and social developments during the last two decades in Turkey with a particular attention to law and constitution.

 

Wer wir sind

We are German and Turkish academics from the Department of Comparative Political Sciences and Political Systems of Eastern Europe at Humboldt University and the Law Faculty of Bilkent University in Ankara, who work together to analyse the history of the state under the rule of law in Turkey and the many challenges it is facing from different disciplinary, methodological, and thematic angles.

 

Veranstaltungen des Research Lab

December 2018: The Sacred and the State in Turkey, Panel discussion at Humboldt University in Berlin.

June 2018: Fascism and Populism - Two Chapters of the same History, Guest lecture by Federico Finchelstein at Humboldt University in Berlin.

March 2018: Quantitative and Qualitative Approaches to Legal Texts, Legal Practices and Parliamentary Work, Workshop at Humboldt University in Berlin.

May 2017: Politics and Society in Contemporary Turkey: State, Constitution and Media, International Conference at Humboldt University in Berlin.

May 2017: Politics in Turkey after the Referendum, Panel discussion at Humboldt University in Berlin.

 


 

 

Constitutional politics in authoritarian and hybrid regimes

 

  • Dr. Anna Fruhstorfer
  • Laufzeit 2016-2017
  • Finanziert durch die Volkswagen Stiftung
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This post doc project examines the impact of constitutional politics on the stability of autocratic and hybrid regimes. In line with recent research, it argues that constitutions and constitutional politics have a variety of purposes both in substance and in effect in these contexts. Assuming that ruling alone and absolutely is merely a theoretical possibility, political power is always, even in its most absolute sense dependent on a cohesive group and "a device" (following Ginsburg and Simpser) to control this group. In a surprisingly high number of cases, these devices of choice are constitutions. More importantly, hybrid regimes establish a unique form of commitment to constitutions. This results in fierce political conflicts over amendments. Hence, this project aims to understand how and why constitutional rule in autocratic and hybrid regimes helps to consolidate state power. The project utilizes an event-history approach, which allows to estimate the effects of the factors on the dependent variable (duration of the autocratic regime) over time. The preliminary factors found to hold some predictive power are few leadership changes, defeat in war, and low level of constitutional politics in general. The sample includes the constitutions of independent states that have existed between 1918 and 2015.
 

Forschungsnetzwerk: Constitutional Politics in Post-socialist Eastern Europe

  • Anna Fruhstorfer (in Kooperation mit Dr. Michael Hein)
  • Laufzeit 2013-2015
  • Gefördert aus Mitteln der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern

weitere Informationen auf der Homepage des Netzwerks

 


The Influence of Constitutional Courts on the Process of Transformation. A Comparative Perspective on Turkey and Germany

  • Prof. Silvia von Steinsdorff mit Prof. Dr. Ayşe Ayata, Prof. Dr. Ayça Ergun Özbolat, Felix Petersen, Anna Fruhstorfer, Maria Haimerl, Rosa Öktem, Zelal Özdemir
  • Assoziierte Forscher_innen: Prof. Dr. Eçe Göztepe Çelebi (Bilkent Üniversitesi) und Aydın Atilgan (Hamburg International Graduate School)

  • Laufzeit 2011-14
  • Finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Wissenschaftlichen und Technologischen Forschungsrat der Türkei (TÜBİTAK)

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Advocates or Notaries of Democracy? A Comparative Socio-legal Analysis of the Role of Constitutional Courts in Political Transformation Processes

  • mit Prof. Dr. Susanne Baer, Christian Boulanger, Judith Engelke
  • finanziert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung (2011)
  • Konferenzprogramm (PDF)

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De Facto States in the Post-Soviet Area. Conflict prevention in Nagorny Karabakh and Transnistria

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Implementierung von Rechtsnormen. Gewalt gegen Frauen in der Türkei und in Deutschland

  • mit Helin Uçar
  • finanziert von der Bosch Stiftung  (2009-2011)

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Gastwissenschaftler:innen

Reyhan Atasü-Topçuoğlu (Hacettepe University)
September 2020 bis August 2021

Sezen Yaras (Bilkent-Universität Ankara)
November 2017 bis April 2018

Mert Alpbaz (Bilkent-Universität Ankara)
Juni 2017 bis November 2017

Mithat Kemal Iman (METU/HU Berlin)
August 2017 bis Januar 2018

Oya Yegen (Istanbul/Türkei)
Dezember 2016

Krisztina Arato (ELTE/Ungarn)
November 2016

Anthoula Malkopoulou (University of Uppsala)
Mai 2016

Fulden Eskidelvan (Universität zu Köln)
April 2015-September 2015

Nikolai Grishin (Astrakhan State University, Russland)
September 2014-Mai 2015

Umur Bedir (Galatasaray University, Istanbul, Türkei)
April 2015-Juli 2015

Elisabeth Bakke (University of Oslo, Norwegen)
September 2014

Mehtap Söyler (Assoziiertes Mitglied der Forschungswerkstatt Verfassungspolitik Türkei)
04/2014-09/2014
http://www.bgss.hu-berlin.de/people/students/mehtap-soyler

Hasan Faruk Uslu (METU Ankara)
11/2013-07/2014

Tetyana Panchenko (V.N. Karazin Kharkiv National University, Kharkiv, Ukraine)
11/2013-04/2014

Oleksandra Gnyp (Iwan-Franko-Universität Lwiw, Ukraine)
07/2013-02/2014

Prof. Alfred Tovias (The Hebrew University of Jerusalem)
04/2013-10/2013

Tan Tarn How (National University of Singapore)

Forschungsprojekt: The Freedom-Credibility Paradox of media globally
12/2011 – 02/2012
http://www.spp.nus.edu.sg/ips/tan_tarn_how.aspx
 

Anja Mihr (Utrecht University)

Forschungsprojekt: The Impact of Transitional Justice processes on democratization processes and the quality of democracy
10/2011
http://www.anjamihr.com/index.html

Roxanna Sjöstedt (Uppsala University)

Forschungsprojekt: Exploring norm Diffusion and Socialization: The EU and post-Soviet states
09/2011 – 10/2011
http://www.pcr.uu.se/about/staff/sjostedt_r/?languageId=1

Tom Remington (Emory University)

Forschungsprojekt: The Political Economy of Welfare in the Russian Federation
06/2010
http://polisci.emory.edu/home/people/remington.html

Elena Semenova (Universität Jena)

Forschungsprojekt: Politische Eliten in Russland
10/2009 – 10/2010
http://www.gsbc.uni-jena.de/index.php?id=305

Internationale Masterstudiengänge

Internationale Masterstudiengänge

Als Beauftragte für Internationales am Institut für Sozialwissenschaften liegt insbesondere die akademische Leitung der internationalen Masterstudiengänge bei Silvia von Steinsdorff. Hier finden Sie eine kurze Beschreibung dieser Programme und weiterführende Links.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Beitrag von Ece Göztepe, Silvia von Steinsdorff und Ertuğ Tombuş zur türkischen Verfassungspolitik auf dem Verfassungsblog

Beitrag von Ece Göztepe, Silvia von Steinsdorff und Ertuğ Tombuş zur türkischen Verfassungspolitik auf dem Verfassungsblog



Gemeinsam mit Ece Göztepe haben Silvia von Steinsdorff und Ertuğ Tombuş einen Beitrag für den Verfassungsblog verfasst. Sie diskutieren darin Ansätze, wie die Türkei den Weg zurück zu einer konstitutionellen Demokratien finden könnte.


Der Artikel ist unter diesem Link abrufbar.

Thomas F. Remington: The Ordoliberalism Debate

The publication of several books in recent years dealing with the subject of ordoliberalism offers an occasion to reconsider the body of ideas associated with ordoliberalism. In this talk, I undertake two tasks: first, to clarify what the term properly refers to and in particular how it is related to 'neoliberalism', and second, to consider its relevance to the liberalizing economic policies undertaken in the United States, Russia and China since the late 1970s, including its implications for anti-trust and anti-monopoly law. I argue that much of the recent discussion of ordoliberalism and neoliberalism overlooks important differences between early ordoliberal thought and neoliberalism as it evolved over time. I believe that a better understanding of ordoliberalism can also provide insights relevant to the contemporary debates about the crisis of liberal democracy and capitalism. Does ordoliberalism in fact offer a 'third way' for ordering a market economy in democracy?

 

 

TR photo-25 feb 18.pngThomas F. Remington is Visiting Professor of Government at Harvard University. He is Goodrich C. White Professor (Emeritus) of Political Science at Emory University and a Senior Research Associate of the International Center for the Study of Institutions and Development of the Higher School of Economics in Moscow, Russia. He is author of a number of books and articles. Among his books are Presidential Decrees in Russia: A Comparative Perspective (Cambridge University Press, 2014) and The Politics of Inequality in Russia (Cambridge University Press, 2011). His research focuses on the political sources of economic inequality in the United States, Russia, China and Germany.

 

Kai Ambos: Protecting the Environment through a Crime of Ecocide?

The recent proposal by the Independent Expert Panel for the Legal Definition of Ecocide (IEP) to create a core international crime of ecocide – as a further core crime of the Rome Statute of the International Criminal Court – displays great confidence in the regulatory potential of criminal law. However, as will be demonstrated in this talk, the proposal suffers from serious shortcomings, lacks sufficient reasoning and the drafters offer practitioners little help with the intricate problems arising from their draft definition.

 

Ambos_4300_4.jpgKai Ambos ist Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung, internationales Strafrecht und Völkerrecht und Leiter der Abteilung für ausländisches und internationales Strafrecht, Institut für Kriminalwissenschaften, an der Georg August Universität, Göttingen. Er ist zudem Richter am Kosovo Sondertribunal und Berater (amicus curiae) der kolumbianischen Sondergerichtsbarkeit für den Frieden.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Neuer Beitrag von Silvia von Steinsdorff zum russischen Parlament in der Zeitschrift Osteuropa erschienen

Neuer Beitrag von Silvia von Steinsdorff zum russischen Parlament in der Zeitschrift Osteuropa erschienen



In der neuerschienen Ausgabe des Magazins Osteuropa hat Silvia von Steinsdorff einen Beitrag mit dem Titel "Mehr als ein Schattenparlament? Russlands Staatsduma im autokratischen Staat" veröffentlicht. Sie beschäftigt sich darin mit der Rolle der Duma im gegenwärtigen politischen System Russlands.

Call for Volunteers "Europe in Review"



For more than four years, Asia in Review has been charting geopolitical currents and constitutional dynamics for a broad audience in Thailand, Southeast Asia and further afield. Now, Europe in Review (‘EiR’) is being developed in recognition of the ever-growing demand for an unmitigated and balanced picture of the legal, political and strategic developments shaping the continent.
To be launched in early 2022, the forthcoming EiR comprises four discrete information channels – Europe Monthly, Europe in Depth, Europe Forum, Europe Archive– that together provide a rich stream of current and trusted information on constitutional politics, human rights, national and collective security and defence, international relations, European governance, and geopolitics.
For this project, we are inviting applications from advanced students and young professionals who would like to contribute to a soon-to-be-launched media platform at a significant stage of its development.
If you are seriously committed to taking a writing, researching, communicating, or organizing role in an ambitious non-profit media start-up, then there are plenty of ways for you to get involved.


Roles and Responsibilities


Depending on our vacancies, we might invite you to contribute to one or more functions within the framework of the editorial channels below.
You are welcome to specify which channel interests you, but you will be considered for all channels. We will take into account your skills, interests, and time commitment.


Europe Monthly


The Europe Monthly is a curated news review that provides complete and comprehensive information on strategic developments and crucial events of the past month in a concise, engaging format.
As a member of this team, you might be responsible for researching, conceptualizing, and writing contributions on particular countries and/or topics. You will closely cooperate with an Editor, who will revise your work and provide regular feedback. Occasionally, you might also conduct interviews or assume leadership roles in smaller editorial groups. Candidates must have a very strong command of English, in addition to writing and editing skills, as well as an ability to develop a sound understanding of the relevant legal-political conditions and realities.


Europe in Depth


The Europe in Depth provides solicited background information authored by academics and think tanks as well as content produced by the Europe in Depth team. Featured formats include opinion pieces, articles, reviews, video interviews and webinars, among others.


As a member of this team, you might commission and edit high-quality submissions, organize webinars and produce video content. If you are advanced student/professional, you might also be invited to write contributions on your own or even fill a more permanent position (Associate Editor).


Europe Forum


The Europe Forum brings together several databases on experts, institutions, study & training programs, events and career opportunities, to facilitate academic interconnectivity.
For this team, we are looking for analysts who will gather and review relevant information. This is a versatile role for those interested in using open-source intelligence to develop a sound understanding of the intellectual infrastructure of a country.
People fluent in languages other than English, both written and spoken, are especially encouraged to apply for this team.


Managing Unit


Within the Managing Unit, possible responsibilities and tasks include strategic planning & supervision, copy-editing, marketing & outreach, and human resource management.


Why get involved?


As we are expanding, you have great possibilities to involve yourself in a meaningful and interesting way by taking a responsible role that fits to your interests and abilities. Beyond that, benefits include:

• mentorship by dedicated supervisors,
• the advancement of your analytical and writing skills,
• a growing and deepening understanding of an intellectual area,
• the experience of being part of an ambitious start-up,
• leads on future professional opportunities, and
• the opportunity to broaden academic and personal connectivity around Europe and further afield.

All EiR contributors receive a qualified certificate. This certification is issued upon request and can also be changed into an internship certificate.


Requirements


A genuine interest in working with us, and the willingness to quickly learn how to carry out assigned tasks independently and responsibly will be critical.
Further, you should have at least an equivalent of ten hours to spare each week. While the minimum duration of your commitment may depend on the position you apply for, it should be for a minimum total of four months.


How to apply


Applications must be submitted via email to Ms. Venus Phuangkom (careers@cpg-online.de) and should include:

• A cover letter setting out briefly your interest in our work and the responsibilities you are interested in,
• A curriculum vitae (CV), and
• A portrait photo (jpeg).

We will respond to every application as soon as we can. Usually, this is within 10 working days of receipt of your
application, though at busy times it can take a bit longer.
For more information on the general terms of the volunteering opportunity and how to apply, please visit CPG Career Opportunities.


Behind Europe in Review


Operationally, EiR is an independent publisher, developed and maintained by the German-Southeast Asian Center of Excellence for Public Policy and Good Governance (‘CPG’), in cooperation with the Asian Governance Foundation and supported by the Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Foundation Office Thailand.

CPG is an academic institute and think tank attached to the Faculty of Law of Thammasat University in Bangkok. Built upon a cooperation between the German universities of Frankfurt and Münster, and the Thammasat University in Thailand, it is one of only five Centers of Excellence worldwide established since 2009 under the Excellence Initiative of the German Federal Government.


CPG is funded by the German Federal Foreign Office and receives administrative support from the German Academic Exchange Service (DAAD).

Solidarität mit der Ukraine und russischen Protestierenden



Der Lehrbereich Vergleichende Demokratieforschung und Politische Systeme Osteuropas erklärt sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine und den russischen Studierenden und Kolleg*innen, von denen sich viele trotz massiver Repressionen öffentlich gegen den Krieg stellen. Dieser Angriffskrieg ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir sind erschüttert über das brutale Vorgehen der russischen Streitkräfte. Daher unterstützen wir ausdrücklich den Aufruf russischer Wissenschaftler*innen, den Krieg in der Ukraine sofort zu beenden.

 

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Als Reaktion hat das Slawistikportal novinki das Forum "Gegen Putins Angriffskrieg!" gegründet, auf dem zukünftig Informationsbeiträge und persönliche Stimmen zum Krieg in der Ukraine veröffentlicht werden sollen.

Außerdem haben Studierende und Mitarbeitenden des Instituts für Slawistik und Hungarologie der HU  eine Übersicht zu verschiedenen Unterstützungsangeboten erstellt. Alle, die mithelfen wollen, können sich über Emaillisten und Messangergruppen mit den Organisator*innen in Verbindung setzen.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Aktuelle Interviews von Silvia von Steinsdorff zu Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine

Aktuelle Interviews von Silvia von Steinsdorff zu Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine



Silvia von Steinsdorff hat sich im Deutschlandfunk zu der Frage geäußert, welche Erklärungen es für Putins Handeln geben könne und warum eine Rückkehr zum "Kalten Krieg" keine Option ist: https://bit.ly/3q6kZ7n

 

Zur gleichen Frage gab Silvia von Steinsdorff ein Doppelinterview mit Prof. Dr. Susanne Frank für das Presseporal der Humboldt-Universität zu Berlin: https://bit.ly/3IfNPbB

 

Und zu der Frage, ob Putin sich mit dem Angriff auf die Ukraine verkalkuliert habe, gab Silvia von Steinsdorff dem Norddeutschen Rundfunk ein Interview: https://bit.ly/36fPz7k

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Call for Papers: Authoritarianism and (Im)Mobility: Moving Beyond Exile and Forced Migration

Call for Papers: Authoritarianism and (Im)Mobility: Moving Beyond Exile and Forced Migration



In collaboration with DeZim and WZB, we will host a workshop: Authoritarianism and (Im)Mobility: Moving Beyond Exile and Forced Migration to be held at HU on November 7-8, 2022. Please take a look at the Call for Papers.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | CCRD Workshop: Challenging Social and Cultural Transformations: Gender and Youth Activism in New Authoritarian Regimes

CCRD Workshop: Challenging Social and Cultural Transformations: Gender and Youth Activism in New Authoritarian Regimes

We are very excited to announce our call for papers for the workshop “Challenging Social and Cultural Transformations in New Authoritarian Regimes”. This workshop aims to discuss social and cultural transformations in new authoritarian regimes, such as Poland, Hungary, and Turkey as well as the reactions of diverse oppositional actors to these policies. This way possible alternatives, including democratic ones, to these transformations are to be uncovered. Considering the extensiveness and depth of recent authoritarian social and cultural transformations in new authoritarian countries, the workshop will mainly focus on two interrelated policy areas and fields of social movements: Gender and youth policies and activism. These two cornerstones, promoted by right-wing populist leaders, will be highlighted as follows:

  • Gender dimension of new-authoritarian policies: Abortion, family policies and women and LGBTIQ+s rights, the re-organization of gender relations etc.
  • Youth policies of populist-authoritarian governments: Youth policies and youth activism, etc.

The workshop welcomes submissions focusing on gender and youth policies of new authoritarian regimes, social and cultural transformations in new authoritarian regimes, as well as current challenges/responses to these regimes, specifically gender and youth mobilization. We intend to produce a joint publication as a result of this workshop. After the workshop, we will ask for the submission of the final papers for publication – with the usual possibility that papers may have to be revised for publication (special issue or edited book) within a reasonable amount of time. Please submit your abstract of up to 500 words by 25 October 2021 to Melehat Kutun (kutunmel@hu-berlin.de) and Burcu Binbuga (kinikbur@hu-berlin.de). Travel and accommodation costs of the selected workshop participants will be subsidized.

 Important Dates

* Deadline for abstracts: 25 October 2021
* Notification of acceptance: 25 November 2021
* Workshop days: 27-28 May 2022

We are looking forward to an outstanding workshop. The event is planned to be held on-site in Berlin, if the pandemic situation allows for it. The workshop is organized by the Einstein Research Group (ERG) at Humboldt-Universität zu Berlin. The ERG is supported by the program Wissenschaftsfreiheit of Einstein Foundation Berlin and part of the newly founded Center for Comparative Research on Democracy (CCRD) and the Berlin Institute for Integration and Migration Research (BIM).

Organizing Committee
Dr. Latife Akyüz, Dr. Burcu Binbuga, Dr. Imren Borsuk Eroglu, Dr. Melehat Kutun, Dr. Zafer Yılmaz

CCRD Workshop: Reclaiming Democracy in Cities

The Center of Comparative Research on Democracy (CCRD) is pleased to call for papers for the workshop “Reclaiming Democracy in Cities”, which will take place at Humboldt-Universität zu Berlin on June 22-23, 2022.

Workshop Theme

In early 2000s, several cities in the USA initiated the Sanctuary Cities movement to be able to deliver services to their “un-documented” migrant communities. This movement was followed by Toronto activists in 2004, who launched the “Don’t Ask Don’t Tell” (DADT) campaign and successfully ensured the development of policies providing better access to municipal services for migrants without proper official documents. Since these first cases, the sanctuary cities movement continues to develop and challenge restrictive national policies and anti-immigrant rhetoric of the right-wing parties. Fearless Cities, on the other hand, encouraged activists, political actors, and scholars to imagine political organizations other than territorial nation-states. Those cities try to radicalize democracy, feminize politics and drive the transition to an economy that cares for people and our environment. With all that; Barcelona establishes the Municipal Council Assembly aiming to create a space for civic representation in the city.

Besides, recent municipal elections in cities such as Budapest, Warsaw, and Istanbul have brought local politics and cities into the discussion as a possible source for a democratic response to the present political challenges. By gaining local elections in the most symbolically important cities, the opposition has acquired a new momentum and created a glimmer of hope for the democratic forces that oppose authoritarian regimes in Turkey, Hungary, and Poland.

Moreover, cooperation between cities has gone beyond national borders to form transnational networks such as human rights cities, sustainable cities, and solidarity cities. As the former mayor of New York said, “while nations talk, cities act” and the cooperation and solidarity among cities consolidate their action/power.

This workshop aims to focus on cities and urban politics as possible sites of resistance to authoritarianism and sources for new and innovative democratic practices. Acknowledging that urban governance is essential to responding to today’s major challenges such as inequality, migration, public health, housing, security and climate change, the workshop and the following publication seek to contribute to literature on local governance and democratic innovation. Therefore, we aim to amplify, the emerging debate on this evolving role of cities into political actors engaged in taking on responsibilities in finding democratic solutions for the main challenges of our times by developing deliberative and participatory practices. The workshop will thus join scholars from different regions and fields to reflect on and discuss local political dynamics and their potential to host democratic innovations.

Submissions related to the main theme or addressing the following topics are welcome:

  1. Cities as sites of resistance and opposition: If and how do they differ from the populist and polarizing discourse? What kind of strategies of opposition and political mobilization have cities developed?
  2. Alliances and Mobilization at the Local Level: What is the relation between extra-institutional urban politics and the electoral victories of opposition parties in the municipal elections.
  3. Local Governance and Participatory Practices: How and to what extent are these local governments participatory and inclusive? In what way do they help us to rethink democratic politics, institutions and mechanisms toward a more egalitarian, pluralist and inclusive direction.
  4. Solidarity Networks and Collaborations Beyond the Nation: Do these networks among cities constitute a democratic learning process? Do transnational city networks constitute an alternative to state-centered international relations and global politics?

Workshop Details

The two-day workshop will be held on-site in the vicinity of the Humboldt-Universität zu Berlin, if the pandemic situation allows for it. The workshop aims to engage a focused debate among scholars and work towards a comprehensive edited volume on the new democratic claims from and in cities. Accordingly, authors of the accepted abstracts are expected to send a draft version of their paper two weeks before the workshop. The planned deadline for the final version of the papers is August 31, 2022.

Please submit your abstract of up to 500 words by 28 February 2022 to guelcin.coskun@hu-berlin.de.

Important Dates

Deadline for abstracts: 28 February 2022

Notification of acceptance: 11 March 2022

Submission of Draft Papers: 10 June 2022 (4000-6000 words)

Workshop days: 22-23 June 2022

Deadline for final papers: 31 August 2022

Travel and accommodation expenses will be covered for selected workshop participants. The workshops will be held in English.

Organizing Committee

Gülçin Balamir Coşkun (Humboldt-Universität zu Berlin)

Tuba İnal Çekiç (Hertie School-Berlin)

Ertuğ Tombuş (Humboldt-Universität zu Berlin)

Gabriele Metzler: Paris 1961. A Postcolonial Perspective of (In)Securization

  • Wann 05.05.2022 von 18:15 bis 19:45
  • Wo Room 2249a, HU Main Building
  • Name des Kontakts
  • iCal

As part of the Berlin Spring School 2022 on The Laws and Politics of (In)Security and Social Cohesion - An Interdisciplinary Conversation, Prof. Dr. Gabriele Metzler will give an keynote presentation on Paris 1961. A Postcolonial Perspective of (In)Securization.

Gabriele Metzler is Professor of the History of Western Europe and Transatlantic Relations at the Humboldt University of Berlin.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Moritz Schramm and Caroline Lerch, When People Talk, Listen Completely - Qualitative Interviews als Methode rechtwissenschaftlicher Forschung

Moritz Schramm and Caroline Lerch, When People Talk, Listen Completely - Qualitative Interviews als Methode rechtwissenschaftlicher Forschung

  • Wann 10.05.2022 von 18:15 bis 19:45
  • Wo Humboldt Universität zu Berlin
  • Name des Kontakts
  • iCal

Werkstattgespräch der Reihe: Recht interdisziplinär: Aber wie? Methoden im Gespräch

 

Ernest Hemingway sagte einmal: "When people talk, listen completely. Most people never listen.“ Bezogen auf rechtswissenschaftliche Forschung müsste es heißen: most people don’t even want to have a conversation. Viele rechtwissenschaftliche Arbeiten beschränken sich auf die Analyse bestehendes Norm- und Textmaterials. Dieses Werkstattgespräch widmet sich indes dem Reden und dem Zuhören als Methode rechtswissenschaftlicher Forschung. Genauer gesagt geht es um qualitative Interviews als Möglichkeit des Erkenntnisgewinns. Basierend auf praktischen Erfahrungen der Vortragenden stellen wir verschiedene Motivationen, Formen, und Verwertungsmöglichkeiten qualitativer Interviews vor. Wann bietet es sich an qualitative Interviews zu führen? Nach welchen Kriterien können die Gesprächspartner:innen ausgewählt werden? Wie sind die gewonnen Informationen zu interpretieren und wie können Empirie und Theorie zu einem kohärenten Text verbunden werden?

 

Moritz Schramm, HU Berlin

Caroline Lerch, Europäisches Hochschulinstitut Florenz


Postanschrift

 

Sitz

Humboldt-Universität zu Berlin
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
Institut für Sozialwissenschaften
Unter den Linden 6
10099 Berlin

 

 

Institut für Sozialwissenschaften
Universitätsstraße 3b
10117 Berlin

(Lageplan)