Humboldt-Universität zu Berlin - Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas

CONSTRESS - Constitutionalism under Stress

Constress – Konstitutionalismus unter Stress

CONSTRESS ist ein interdisziplinäres Vorhaben, das Politikwissenschaftler*innen, politische Philosophe*innen, Soziolog*innen und Jurist*innen zusammenbringt. Es umfasst gemeinsam geleitete Seminare und Workshops, die Masterstudierenden und Doktorand*innen aus verschiedenen Disziplinen an der Universität Princeton und der Humboldt-Universität offenstehen.

 

Forschungsschwerpunkt: Konstitutionalismus unter Stress

Seit dem weltweiten Boom der demokratischen Verfassungsgebungen und Verfassungsreformen in den 1990er Jahren drehte sich die rechtliche und politische Debatte vor allem darum, inwiefern das Verfassungsrecht als Mittel zum Schutz der transnationalen Grundrechte und der Demokratieförderung dienen kann. In den letzten Jahren ist aber auch zunehmend die Kehrseite des "neuen Konstitutionalismus" sichtbar geworden: Wenn sich der politische Kontext in eine ungünstige (d.h. illiberale oder populistische) Richtung entwickelt, können Verfassungen, so scheint es, auch zur Wiederherstellung und Stärkung des Autoritarismus eingesetzt werden. Außerdem können Verfassungen unter Stress geraten, wenn sich verschiedene Ebenen der Verfassungspolitik (nationale, sub- und supranationale) überschneiden und sich manchmal sogar widersprechen. Diese Gefahren sind sowohl in Europa als auch auf dem amerikanischen Kontinent sichtbar geworden. Jene Mechanismen verlangen nach einem sorgfältigen vergleichenden Ansatz. Während Verfassungen weitgehend in das Fachgebiet der Rechtswissenschaft fallen, sind sie zunehmend auch Teil der politik- und sozialwissenschaftlichen Forschung. CONSTRESS bietet eine interdiziplinäre Kombination aus normativer, juristischer und sozialwissenschaftlicher Forschung, um ein nuancierteres Verständnis der gegenwärtigen Krisen des Konstitutionalismus zu entwickeln.

 

Die Organisator*innen

Anna-Bettina Kaiser, Professorin für Öffentliches Recht an der Humboldt-Universität

Jan-Werner Müller, Professor für politische Theorie an der Universität Princeton

Silvia von Steinsdorff, Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität

 

Workshops

Juli 2018: "Constitutionalism, Dissent, and Resistance", Humboldt-Universität zu Berlin

März 2019: "The Other ‘Transitology’: Pathways into and out of Authoritarianism in the Twenty-First Century – Empirical and Normative Perspectives.", Princeton University

Juni 2019: "Free Speech in Troubled Times", Humboldt-Universität zu Berlin

Juni 2020: "Democratic and Constitutional Resilience", Online

Juni 2021: "Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective", Online

Juli 2022: “Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective”, Berlin

September/Oktober 2022: “Political Parties and Other Associations from Historical, Legal, and Normative Perspectives”, Princeton

 

 

Hier finden Sie einen der Podcasts, der von zwei unserer Studierenden, Marie-Lou Laprise and Tessa Porter, für unseren Workshop "Executives and Emergencies: Normative, Legal, and Empirical Transatlantic Perspective" produziert wurde. Der Podcast geht der Frage wie nach wie Ausnahmeverfassungsrecht dazu genutzt wird um die Folgen von Naturkatastrophen und dem Klimawandel zu bekämpfen.

 


Theme music: "Werq" by Kevin MacLeod (incompetech.com). Licensed under Creative Commons: By Attribution 4.0 License (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/).


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Sitz

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