Curriculum
Der Studiengang Wissenschaftsforschung hat ein starkes methodisches Profil mit einem Fokus auf Forschungsevaluation sowie eine ausgeprägte Praxiskomponente. Studierende erhalten durch die Einbindung von Praxispartnern in das Curriculum eine direkte Anbindung an die aktuelle Entwicklung in Forschung und Wissenschaftsadministration.
Idealtypischer Studienverlaufsplan
Semester | Modul |
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Semester I |
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Semester II |
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Semester III |
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Semester IV |
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→ Für detailierte Informationen beachten Sie bitte die Studien- und Prüfungsordnung (pdf).
Modulbeschreibungen
Modul I: Einführung in die Wissenschaftsforschung
Im Einführungsmodul wird in den Gegenstandsbereich des Masterstudiengangs systematisch und theoretisch–konzeptionell eingeführt. Ziel ist es, zentrale Fragestellungen und Probleme der Wissenschaftsforschung herauszuarbeiten. Dabei soll der interdisziplinäre Charakter des Feldes deutlich werden. Fragestellungen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven werden erörtert. Die Studierenden werden dazubefähigt, Fragestellungen des Forschungsgebietes selbständig zu entwickeln und in bestehende Forschungskontexte einzuordnen.
- Einführungsvorlesung
- Seminar zur Wissenschaftssoziologie
Modul II: Governance der Wissenschaft
In diesem Modul werden die wachsenden Ansprüche an das Wissenschaftssystem thematisiert und die Folgen, die sich aus der Veränderung der Wissensproduktion für die Wissenschaft ergeben. Die Studierenden lernen die Wechselwirkungen und Interaktionsformen der Wissenschaft mit anderen gesellschaftlichen Teilbereichen wie Medien, Politik und Recht kennen. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit der Wissenschaftspolitik als einem Feld staatlichen Handelns, welches für die wissenschaftlichen Institutionen und die Forschungspraxis bedeutsam ist. Dadurch entwickeln die Studierenden ein kritisches Verständnis der komplexen Legitimations- und Steuerungsmuster von Wissenschaft und werden angeregt, Transformationsprozesse wissenschaftlich erzeugten Wissens zu analysieren.
- Wissenschaftspolitik
- Innovationsforschung
- Governance in der Wissenschaft
Modul III: Methoden der Szientometrie
Ziel des Moduls ist die Befähigung zum Umgang mit modernen Methoden und Verfahren der Szientometrie. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, Design und Konstruktion großer Datenbanken, wie sie für die Analyse wissenschaftlicher Publikationen erforderlich sind, zu verstehen und lernen die fundamentalen Verfahren zur Messung von Publikationsleistungen und Leistungsvergleiche sowie typische Verteilungen kennen. Diese Kenntnisse werden in einer Übung praktisch angewandt und weiter vertieft. Dabei werden die Studierenden auch für Probleme bei der Anwendung bibliometrischer Verfahren sensibilisiert.
- Einführung in die Szientometrie und Bibliometrie
- Übung zu Methoden der informetrisch basierten Wissenschaftsforschung
Modul IV: Wissenschaftsevaluation
Das Modul zielt auf ein Verständnis der Interaktion und Rückwirkungen von wissenschaftlicher Wissensproduktion und forschungspolitisch induzierter Evaluation ab. Die besondere Rolle der Wissenschaftsevaluation in der Wissenschaft und der Wissenschaftspolitik wird vermittelt. Die Studierenden lernen auf der Grundlage empirischer Ergebnisse, eigene Kriterien zu entwickeln. Damit werden sowohl zentrale forschungspolitische Probleme thematisiert, als auch praktische Fertigkeiten vermittelt. Das Modul stellt die wichtigsten Formen und Trends der Wissenschaftsevaluation vor. Dabei wird die Wissenschaftsevaluation in dem Spannungsverhältnis zwischen wissenschaftsinterner Selbststeuerung und politischen und gesellschaftlichen Verwertungsansprüchen eingeordnet.
- Evaluation und Forschung
- Bewertungsprozesse in der Wissenschaft
Modul V: Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftsorganisation
In diesem Modul lernen die Studierenden wichtige Steuerungsinstrumente und Methoden des Wissenschaftsmanagements kennen. Ziel ist es, die spezifischen Charakteristika der Managementmethoden im Feld der Wissenschaft verstehen und einordnen zu können. Die Seminare werden in Blockveranstaltungen angeboten, wobei die Vermittlung der theoretischen Kenntnisse an konkreten Fallbeispielen vertieft wird. Das Modul beschäftigt sich im Einzelnen mit einer Einführung in das Wissenschaftsrecht, konkurrierender Gesetzgebung des Bundes und der Länder in der Hochschul- und Wissenschaftspolitik und ggf. Grundlagen des Patent- und Lizenzvergaberechts.
- Grundlagen Wissenschaftsrecht und Wissenschaftsadministration
- Binnenorganisation von Hochschulen und Forschungsreinrichtungen
- Management von Forschungseinrichtungen
Modul VI: Praxismodul
Gegenstand des Praxismoduls ist die Entwicklung einer eigenen Forschungsfrage in Auseinandersetzung mit einer Partnerorganisation des Studiengangs, eine eigenständige Erhebung, Auswertung und die Präsentation im Institutskontext. Das Praxismodul setzt sich dabei aus einer praxisorientierten Lehrveranstaltung sowie einem Praktikum in einer Forschungseinrichtung zusammen.
Ziel der praxisorientierten Lehrveranstaltung ist das Kennenlernen zukünftiger Arbeits- und Einsatzgebiete. Zu diesem Zweck werden wichtige Arbeitgeber vorgestellt. Dabei sollen die Charakteristika des Arbeits- und Forschungsfeldes deutlich werden. Möglichkeiten zur Kontaktanbahnung werden ebenfalls geboten.
Das in der Regel 8-9 wöchige Praktikum wird durch die HU betreut. Die Studierenden lernen hierbei, sich eigenständig Grundlagen des Projektmanagements zu erarbeiten sowie die Vermittlung von Forschungsergebnissen im Institutskontext. Darüber hinaus erhalten sie Einblick in die Organisationsstrukturen eines Forschungsinstituts.
Ziel des Praxismoduls ist die Befähigung und Hinleitung zur Abfassung einer Masterarbeit. Nach Abschluss des Praxismoduls werden die Ergebnisse idealerweise nochmals an einem Studientag an der Humboldt-Universität präsentiert.
Modul IX: Wahlmodul Fachlicher Wahlpflichtbereich
In diesem Modul wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, sich durch die Wahl geeigneter Veranstaltungen entweder methodisch oder theoretisch-konzeptionell zu spezialisieren.
Modul VII A: Vertiefung Methoden
Aufbauend auf den erworbenen methodischen Kompetenzen der Einführungsveranstaltung, können Studierende in diesem Wahlmodul ihre methodischen Kenntnisse in der Wissenschaftsforschung vertiefen. Die Studierenden haben im Rahmen spezieller Forschungsseminare die Chance, sich mit einer spezifischen Fragestellung und mit speziellen methodischen Instrumenten vertieft auseinanderzusetzen.
Modul VII B: Vertiefung Theorie
Im Modul Vertiefung Theorie vertiefen Studierende ihre theoretisch-konzeptionellen Vorkenntnisse aus den Einführungsveranstaltungen. Nach Besuch dieses Moduls sind Studierende in der Lage, den Forschungsstand im Fachgebiet einzuordnen und Forschungsergebnisse kritisch zu analysieren.
Modul VIII: Abschlussmodul Masterarbeit
Die Masterarbeit schließt das wissenschaftliche Studium der Wissenschaftsforschung ab. Die Studierenden werden durch die Methodenausbildung sowie die Spezialisierung dazu befähigt, eigenständig Forschungsfragen zu entwickeln und in einem Forschungsprojekt umzusetzen. Die Masterarbeit dient der Darstellung der im Studium erarbeiteten Kompetenzen. Im Masterkolloquium stellen die Studierenden Teile ihrer Masterarbeit vor und erhalten so die Möglichkeit, ihre Ergebnisse und Herangehensweise zur Diskussion zu stellen.
Überfachlicher Wahlpflichtbereich
Die Studierenden wählen Veranstaltungen im Umfang von 10 LP entweder aus einem für diesen Studiengang zusammengestellten Angebot von Veranstaltungen, oder in einem thematisch zusammenhängenden Bereich aus dem Lehrveranstaltungsangebot der Humboldt-Universität zu Berlin aus.