Humboldt-Universität zu Berlin - Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Sozialwissenschaften | Vergleichende Demokratieforschung und die Politischen Systeme Osteuropas | Werkstattgespräch "Eine juristische Resilienztheorie? Ein Gedankenspiel" mit Dr. Anne Dienelt (Universität Hamburg)

Werkstattgespräch "Eine juristische Resilienztheorie? Ein Gedankenspiel" mit Dr. Anne Dienelt (Universität Hamburg)

  • Wann 30.04.2024 von 18:15 bis 19:45
  • Wo HU Berlin, Juristische Fakultät Raum E25 und Online, Anmeldung: law-and-society@hu-berlin.de
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Während Resilienz in vielen wissenschaftlichen Disziplinen seit Jahrzehnten als Konzept oder zumindest Begriff etabliert ist, wird es erst seit kurzer Zeit auch in der deutschen Rechtswissenschaft diskutiert. Dabei sind Krisen, Störungen und Katastrophen, deren Bewältigung Inhalt von Resilienzdiskursen ist, auch in der Rechtswissenschaft ein häufiger Forschungsgegenstand. Nichtsdestotrotz mangelt es der juristischen Resilienzforschung aktuell an einem ausreichend reflektierten Resilienzverständnis. Häufig wird die Begrifflichkeit ohne Reflexion möglicher Lesarten genutzt; häufig wird dabei nicht klar, ob es bspw. um Robustheit oder Anpassungsfähigkeit geht. Gegenwärtig liegt der Fokus der juristischen Resilienzdebatte auf der Resilienz von Recht und Gesetzen, wie dem Grundgesetz. 

Dieser Vortrag enthält ein Plädoyer für eine Perspektiverweiterung, um das Potential des interdisziplinären Resilienzdiskurses auch in der Rechtswissenschaft vollumfänglich zu nutzen. Eine externe Resilienzperspektive erlaubt eine Betrachtung des Rechts als Werkzeug zum Resilienzaufbau und -ausbau des (Rechts)Staats, und gibt zudem der systemischen Komplexität von Recht und Staat in krisenhaften Zeiten mehr Raum. Diese ersten Gedanken sollen den Weg zu einer juristischen Resilienztheorie bereiten.

 

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Dr. Anne Dienelt, maître en droit (Aix-en-Provence), arbeitet als akademische Rätin an der Universität Hamburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, Aix-en-Provence und Göttingen wurde sie zu einem völkerrechtlichen Thema (Armed Conflicts and the Environment - Complementing the Laws of Armed Conflict with International Environmental Law and Human Rights Law) an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Im Rahmen ihrer Forschungsvorhaben hat sie verschiedene Aufenthalte, unter anderem an der New York University School of Law, der Universität Lund in Schweden und bei der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen in Genf, verbracht.
 

Dr. Dienelt forscht aktuell im Zuge ihres interdisziplinären Habilitationsprojekts am Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg zu Fragen von Resilienz und Staat(en). Sie untersucht rechtsvergleichend die Reaktionen und Mechanismen von Staaten, unter anderem hinsichtlich der Klimakrise, Pandemien und anderer Ausnahmesituationen.

 

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe Werkstattgespräche: Nichtjuristische Zugänge und Methoden zur Erforschung des Rechts und ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem DFG-Projekt Recht - Geschlecht - Kollektivität.


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