Artikel von Thomas Lux in „Paragrana. Internationale Zeitschrift für historische Anthropologie“ erschienen
Der Aufsatz diskutiert, wie Vorstellungen von Begabung und Leistung dazu dienen, ungleiche Verteilungen von Ressourcen und gesellschaftlichen Positionen zu rechtfertigen. Solche Deutungen stellen gesellschaftlich geprägte Eigenschaften als angeboren dar und verschleiern dadurch, wie stark die soziale Herkunft Bildungs- und Lebenschancen bestimmt. Der Aufsatz zeigt die zwiespältige Rolle der Leistungsideologie auf. Sie rechtfertigt bestehende Ungleichheiten, ermöglicht aber auch Kritik an Diskriminierung. Anknüpfend an Ulrich Sonnemanns negative Anthropologie verdeutlicht der Text, wie durch Aufdeckung ideologischer Rechtfertigungen alternative Gesellschaftsmodelle sichtbar werden und herrschende Ungleichheitsverhältnisse hinterfragt werden können.