Humboldt-Universität zu Berlin - Projekt Flughafen Tempelhof

Vortrag

Flughafen Tempelhof – Was nun?

Auftaktreferat von Dr. Henrik Lebuhn (HU Berlin) und Dr. Johanna Schlaack (TU Berlin & Stiftung SPI)
bei der öffentlichen Fachveranstaltung am 28.10.2015 im Berliner Bildungswerk der Heinich-Böll Stiftung

10 Thesen – Bausteine für die Entwicklung

1. Aufmachen!
  • Flughafengebäude stärker öffnen
  • Urbane Alltagsbezüge herstellen
  • Gebäude und Feld miteinander verbinden
  • Raum und Möglichkeiten geben, damit BerlinerInnen ein Interesse an dem Gebäude entwickeln
2. Interesse wecken!
  • Aktivitäten und Angebote wie Tag der offenen Tür
  • Zwischennutzungen ermöglichen & anregen
  • Vielseitigkeit und Potentiale aufzeigen
  • Workshops, Touren, etc.
3. Partizipationsformate entwickeln!
  • BerlinerInnen an der Konzeptentwicklung beteiligen
  • Nicht nur individuelle BürgerInnen ansprechen, sondern auch Organisationen, Institutionen, MultiplikatorInnen, Stadtteiliniativen, etc.
  • Zivilgesellschaftliche Expertise nutzen
4. Koproduktion ermöglichen!
  • Partizipation nicht auf Symbolik beschränken, sondern ausweiten
  • Potentielle Zielgruppen wie KünstlerInnen & Kreative, erinnerungspolitische Akteure, Stadtteilinitiativen, etc. könnten das Gebäude aktiv mitgestalten
5. Think small vs.Think big!
  • Kleinteilige und vielfältige Nutzungen anstreben
  • Die monolithische, überdimensionierte NS-­Architektur bewusst planerisch konterkarieren: Zerlegen, Dekonstruieren, Demokratisieren, Pluralisieren…
  • Mögliche bauliche Umsetzung: Außenhülle gemäß Denkmalschutz erhalten -­ Innenräume aufbrechen
6. Bottom-­Up und Bühne des Neuen!
  • Kleinteilige und experimentelle Nutzung hat mehr Innovationspotential als die großen kommerziellen Player
  • Bottom-­Up funktioniert aber kaum zu Marktbedingungen
  • Verlässliche Perspektiven schaffen für’s Ausprobieren, Machen, Experimentieren
7. Low Budget und Finanzierungsstrategie!
  • Kommerzielle und marktferne Nutzungen in einem Finanzierungskonzept miteinander verzahnen
  • Keine prekäre Zwischennutzung schaffen
  • Quersubventionierung durch kommerzielle Player plus kleine und leicht zugängliche Fonds für marktferne Gruppen
8. Ort für alle oder Ort mit allen?
  • Tempelhof muss nicht ein Ort für alle werden
  • Aber alle müssen mitentscheiden können
  • Substantielle & niedrigschwellige Partizipation
  • Mitreden, Mitplanen, Mitmachen
9. Krise als Chance!
  • Die bisherige Entwicklung wird vielfach kritisch beurteilt: Stagnation, fehlender Auftrag, fehlende Vision, etc.
  • Doch darin liegt auch eine Chance!
  • Die Zukunft des Gebäudes ist noch relativ offen – sie kann gemeinsam gestaltet werden
10. Zeit nehmen!
  • Statt schneller Entscheidungen noch einmal tief Luft holen
  • Wohin,wie und mit wem soll das Gebäude entwickelt werden?
  • Raum lassen für Flexibilität, Zukunftsfähigkeit und Reaktion auf politische Unsicherheiten