Hanna Schwander und Armin Schäfer: Open Access vom Beitrag in der European Political Science Review’s Conference Kollektion
Veröffentlicht in: European Political Science Review, 11(3), 395-413. doi: https://doi.org/10.1017/S1755773919000201
In diesem Beitrag untersuchen wir, ob sich Einkommensungleichheit negativ auf die Wahlbeteiligung auswirkt. Trotz einiger Fortschritte ist die Antwort auf diese Frage aufgrund von methodischen Unstimmigkeiten und Unterschieden bei der Auswahl von Ländern und Zeiträumen immer noch umstritten. Wir tragen zu dieser Debatte bei, indem wir Daten und Methoden triangulieren. Genauer gesagt verwenden wir drei Arten von Daten, um die Frage zu klären: Erstens verwenden wir aggregierte Querschnittsdaten von 21 OECD-Ländern für den Zeitraum von 1980 bis 2014, um die Beziehung zwischen Ungleichheit und Wahlbeteiligung zu untersuchen. Zweitens zoomen wir den deutschen Fall heran und untersuchen lokale Daten aus 402 Landkreisen zwischen 1998 und 2017. Durch den Fokus auf die Varianz innerhalb eines Landes werden Unterschiede eliminiert, die mit Merkmalen des politischen Systems zusammenhängen. Schließlich kombinieren wir Umfragedaten mit Makrodaten, um die Auswirkungen von Ungleichheit auf das individuelle Wahlverhalten zu untersuchen. In diesem letzten Schritt können wir auch prüfen, ob die Auswirkungen der Einkommensungleichheit auf die Wahlbeteiligung in den verschiedenen Einkommensgruppen unterschiedlich sind. Insgesamt bieten wir die bisher umfassendste Analyse der Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf die politische Ungleichheit. Wir bestätigen die These, dass wirtschaftliche Ungleichheit die partizipatorische Ungleichheit verschärft.