WS 2005/2006
Diplom-Grundstudium/Bachelor
53 041 Soziologie des Lebenslaufs
Lebensl‰ufe werden durch gesellschaftliche Institutionen wie Ausbildung, Erwerb und Ruhestand maflgeblich strukturiert. Diese Erkenntnis hat einige Sozialwissenschaftler dazu veranlasst, den Lebensverlauf als ÑNormalbiographieì zu rekonstruieren. Nun zeigt sich jedoch bei genauerer Betrachtung, dass dieses grobe dreiteilige Modell den vielf‰ltigen Variationen innerhalb moderner Lebensverl‰ufe kaum gerecht wird. In diesem Zusammenhang ist von einer ÑIndividualisierungì und ÑDestandardisierungì von Lebensverl‰ufen die Rede. Doch auch diese Diagnose bedarf der Relativierung: Einmal getroffene Entscheidungen bez¸glich Familienplanung, Ausbildung und Erwerb begrenzen zuk¸nftige Optionen und stellen so die Weichen f¸r den weiteren Lebensverlauf. Im Seminar soll u.a. gekl‰rt werden, welche Entscheidungen im Lebensverlauf zu den Ñkritischenì z‰hlen und wohin sie tendenziell f¸hren. Zudem soll ein ‹berblick ¸ber die Problemfelder der quantitativen und qualitativen Lebensverlaufsanalyse vermittelt werden. Dar¸ber hinaus sollen interessante Forschungsergebnisse diskutiert werden.
PS | Di 10-12 | wöch. | UNI 3, 202 | Nicole Brose |
zurück zur Übersicht |
53 042 8. Mai 1945 Deutschland; 25. April 1945 Italien: "Diskurse" 60 Jahre danach
Eine zentrale Dimension der Konstruktion moderner Gesellschaften ist
die Auseinandersetzung mit dem „kollektiven Gedächtnis“. Identitäten
basieren in weiten Teilen auf kollektiver Erinnerung. Diesen
Erinnerungskonstruktionen entsprechen verschiedene sozio-kulturelle
Praktiken, die u.a. auch der Legitimation der Politik dienten. Gab es
mehrheitlich nach dem 2. Weltkrieg einen Konsens über die Kultur des
Erinnerns und der identitären Praxis der beiden Nationen, sind in
letzter Zeit neue „Stimmen“ hinzugekommen: „Bombenkrieg“, Flucht und
Vertreibung, (neuerdings auch bezüglich des Schicksals der
italienischen Flüchtlinge aus Istrien und Dalmatien), „Foibe“
(Schluchten in den Karsten Friauls), Gleichsetzung der „Ragazzi di
Salò“ mit den Partisanen. Deuten alle diese „neuen Diskurse“ auf einen
Perspektivenwechsel bezüglich des kollektiven Gedächtnisses hin? Die
beiden Schlüsselfälle sind Erinnerungspraktiken in Deutschland und
Italien. Je nach Interessenlage der Teilnehmer können die Beispiele
auch auf andere nationale Erinnerungspraktiken ausgeweitet
werden.
Literatur:
- Assmann, Jan: 1992, Das kulturelles Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München.
- Cornelißen, Christoph/Klinkhammer, Lutz/Schwenkentker, Wolfgang (Hrgs.): 2003, Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Frankfurt am Main
- Halbwachs, Maurice:1985, Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen. Frankfurt.
- Crainz, Guido: 2005, Il dolore e l´esilio. L´Istria e le memorie divise d´Europa. Rom
- Frei , Norbert: 2005, 1945 und wir. Das Dritte Reich im Bewusstsein der Deutschen. München.
- Natoli, Claudio, 1998, Antifaschismus und Resistenza in der Geschichte des italienischen Einheitsstaats. In J. Petersen/W. Schieder, (Hrsg.), Faschismus und Gesellschaft in Italien. Staat-Wirtschaft-Kultur. Köln
- Luzzato, Sergio: 2004, La crisi del l´antifascismo. Turin
- Wörsdörfer, Rolf: 2004, Krisenherd Adria 1915-1955. Konstruktion und Artikulation des Nationalen im italienisch-jugoslawischen Grenzraum. Paderborn.
PS | Fr 10-12 | wöch. | UNI 3, 003 | Edith Pichler |
zurück zur Übersicht |
53 137 Einführung in die Militärsoziologie
Ziel des Seminars ist es, den Studierenden Einblicke in milit‰rsoziologische Fragestellungen und Ans‰tzen zu geben und sie mit dem Themenbereich ÇMilit‰rë vertraut zu machen. Die Milit‰rsoziologie ist lange Zeit in ihrer Relevanz f¸r grˆflere gesellschaftliche Zusammenh‰nge kaum ber¸cksichtigt worden. Diese Situation ‰ndert sich, da mit dem Ende der Blockkonfrontation und der Militarisierung von Auflenpolitik auch das Interesse f¸r das Milit‰r und die Milit‰rsoziologie w‰chst. Das Milit‰r in den meisten Gesellschaften eine elementare Institution des Staates, da es das Gewaltmonopol des Staates nach auflen verkˆrpert und einen zentralen Faktor in der Regelung der Auflenbeziehungen in der Staatenwelt darstellt. Zugleich nehmen die Streitkr‰fte auch finanziell und personell eine herausgehobene Position im Staat ein. Schliefllich ist das Milit‰r zwangsl‰ufig ein Teil der Gesellschaft und zumindest in der Bundesrepublik Deutschland bewusst integrativ konzipiert worden. In diesem Seminar wollen wir uns deshalb insbesondere dem Verh‰ltnis von Milit‰r und ziviler Gesellschaft widmen, die unter dem Begriff Çzivil-milit‰rische Beziehungenë einen zentralen Aspekt der Milit‰rsoziologie darstellen.
Literatur:
- Kernic, Franz (2001): Sozialwissenschaften und Milit‰r. Wiesbaden: Deutscher Universit‰tsverlag.
- Leonhard, Nina & Werkner, Ines-Jacqueline (Hg.) (2005): Milit‰rsoziologie ñ Eine Einf¸hrung. Wiesbaden: VS Verlag f¸r Sozialwissenschaften.
- Picht, Georg (Hg.) (1966): Studien zur politischen und gesellschaftlichen Situation der Bundeswehr. Witten/Berlin: Eckart-Verlag.
- Wachtler, G¸nter (Hg.) (1983): Milit‰r, Krieg, Gesellschaft. Texte zur Milit‰rsoziologie. Frankfurt/New York: Campus
PS | Mo 12-14 | wöch. | UNI 3, 001 | Ulrich vom Hagen |
zurück zur Übersicht |
53 141 Europäische Identität ... durch antiamerikanisches Ressentiment?
Dem Anspruch der Europ‰ischen Gemeinschaft nicht nur Wirtschaftsunion, sondern auch politische Union zu werden, schien es lange Zeit an emotionalem Bindemittel zu fehlen. Mit dem Irakkrieg und der sich formierenden Identit‰t eines old europe scheint nun aber ìendlichì ein Ñspontanious movement [as] a European societyì (Durkheim) zu entstehen. Wie sich ein solches ìusì gegen¸ber den USA (ìthemì) konstituieren kann, was unter ªAntiamerikanismus´ zu verstehen ist, welche Akteure auftreten (Intellektuelle, soziale Bewegungen, etc.) und ob positive Selbstbilder nicht doch nur in regressiven Deutungsmuster umschlagen, wollen wir w‰hrend dieses zweisemestrigen Projekttutoriums herausarbeiten
Literatur:
- Arendt, Hannah (1954): Europa und Amerika, in: (dieselbe) (1989). Zur Zeit. Politische Essays. M¸nchen. S. 71-94.
- Diner, Dan (2003). Feindbild Amerika. ‹ber die Best‰ndigkeit eines Ressentiments. M¸nchen.
- Eder, Klaus (1999): Integration durch Kultur?, in: Viehoff, Reinhold/Segers Rien (Hrsg.). Kultur, Identit‰t, Europa. Frankfurt am Main. S. 147-179.
- White, Hayden (2000): The Discourse of Europe and the Search for a European Identity, in: Strath, Bo (ed.). Europe and the Other and Europe as the Other. Br¸ssel, S. 67-86.
TU | Di 18-20 | wöch. | UNI 3, 001 | Bernhard Forchtner |
zurück zur Übersicht |
Diplom-Hauptstudium / Master
53 090 Theories and Methods of
Comparative Social Movement Research
Theorien und Methoden der vergleichenden Bewegungsforschung
Veranstaltungsplan | Lehrveranstaltung in Moodle
This is the continuation of a research seminar that started in
summer 05. In the first semester recent theorizing on social movements
and collective mobilization was taken up and different methods of
social movements research were discussed. In this semester we will
analyse cases of transnational contention.
Seminarsprache: Englisch und Deutsch.
Literatur:
- Balme, Richard, Chabanet, Didier, & Wright, Vincent. (2002). L'action collective en Europe / Collective Action in Europe. Paris: Presses des Sciences Po.
- della Porta, Donatella, & Tarrow, Sidney (Eds.). (2004). Transnational Protest and Global Activism. Lanham, MD: Rowman & Littlefield.
- Giugni, Marco, McAdam, Doug, & Tilly, Charles (Eds.). (1998). From Contention to Democracy. Lanham, MD: Rowman & Littlefield.
- Imig, Doug, & Tarrow, Sidney (Eds.). (2001). Contentious Europeans. Protest and Politics in an Emerging Polity. Lanham, MD: Rowman & Littlefield.
- McAdam, Doug, Tarrow, Sidney, & Tilly, Charles. (2001). Dynamics of Contention. New York: Cambridge University Press.
PJ | Di 16-18 | wöch. | UNI 3, 202 | Klaus Eder |
|
zurück zur Übersicht |
53 091 Konfliktsoziologie - Theoretische Ansätze und empirische Fallanalysen
Veranstaltungsplan | Lehrveranstaltung in Moodle
Der theoretische Focus des Seminars ist der Zusammenhang von Konflikt und Konsens. Dazu werden makrosoziologische wie mikrosoziologische Ans‰tze der Erkl‰rung sozialer Konflikte analysiert. Die empirischen Fallbeispiele reichen von Alltagskonflikten ¸ber politische Konflikte bis hin zu ethnischen und kulturellen Konflikten. Die leitende praktische Fragestellung: Wie normal sind soziale Konflikte, wie lassen sie sich z‰hmen, und wann geraten sie aus dem Ruder?
Literatur:
- Bonacker, Thorsten. (2002). Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Eine Einf¸hrung. Opladen: Leske + Budrich.
- Coser, Lewis A. (1965). Theorie sozialer Konflikte. Neuwied: Luchterhand.
- Hardin, Russell. (1994). One for All. The Logic of Group Conflict. Princeton, NJ: Princeton University Press.
- Collins, Randall. (1975). Conflict Sociology. Towards an Explanatory Science. New York: Academic Press.
- Rapoport, Anatol. (1976). K‰mpfe, Spiele und Debatten. Drei Konfliktmodelle. Darmstadt: Verlag Darmst‰dter Bl‰tter.
SE | Di 8.30-10 | wöch. | UNI 3, 002 | Klaus Eder |
zurück zur Übersicht |
53 094 Bachelor-, Master-
und Diplomanden-Kolloquium Vergleichende Strukturanalyse
Colloquiumsplan (Stand 13.1.06)
Achtung: Terminänderung!CO | Di 18.30-20 | wöch. | UNI 3, 201 | Klaus Eder |
zurück zur Übersicht |
53 095 Kolloquium für Doktoranden
Achtung: Terminänderung!
CO | Mo 18.30-20 | 14-tg. | UNI 3, 001 | Klaus Eder |
zurück zur Übersicht |