Humboldt-Universität zu Berlin - Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie

Prof. Dr. Vincent August

Gastprofessor | Leiter der Forschungsgruppe "Ökologische Konflikte"

 

Dr. Vincent August (Foto: Falk Weiß)

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Aktuelles

 

Ausgewählte Medienbeiträge *** Ökologische Konflikte *** Netzwerke: verbunden, flexibel, kreativ *** Transparenz-Imperativ *** Forschungsinteressen allgemein

 

 

Ausgewählte Medienbeiträge

Dr. Vincent August (Foto: Falk Weiß)

Foto: Falk Weiß

 

Ökologische Konflikte: Forschungsprojekt (Gerda Henkel Stiftung)

Letzte Generation Blockadeaktion Klimademo Luitpoldbrücke München 2022-11-22 Interview

Die Intensität ökologischer Konflikte steigt. Denn es geht nicht nur um umwelt- oder klimapolitische Sachfragen geht, sondern auch um die Gestalt der sozialen Ordnung – um ihre institutionelle Struktur, die privilegierten sozialen Gruppen und ihre Konfliktkultur. In den ökologischen Konflikten werden die Konturen der kommenden Gesellschaft ausgehandelt. Dieser Vermutung geht eine neue Forschergruppe nach, die von der Gerda Henkel Stiftung für 3 Jahre gefördert wird (Gesamtsumme ca. 235.000 €) und die Ordnungs­vorstel­lungen und Konflikt­dynamiken ökologischer Aus­einander­setzungen in den Blick nimmt.

Ziel des Projektes ist es, die normativen und strategischen Kräfteverhältnisse systematisch zu analysieren. Dabei treffen mehrere Dimensionen zusammen: Einerseits ist die ‚ökologische Krise der Demokratie‘ eine Auseinandersetzung um die demokratische Institutionenordnung, der womöglich mit Rechten für Flüsse und Berge oder mit Institutionen für Tiere und zukünftige Generationen eine Generalüberholung ins Haus steht. Gleichzeitig werden die Repräsentationsansprüche bestimmter sozialer Gruppen verhandelt, die als Repräsentanten der "zukünftige Generation" oder der "Letzten Generation" auftreten, während die Gegenseite sich selbst z.B. als Vertretung einer bedrohten Mehrheitsgesellschaft der "Nackensteak-Esser" (Ralph Brinkhaus) stilisiert. Wie werden solche Repräsentationsansprüche durchgesetzt? Wann werden sie anerkannt oder abgelehnt? Und welche Konfliktdynamiken entstehen daraus? Diese Konflikte um soziale und politische Repräsentanz haben schließlich noch ein dritte Dimension. Denn in ihnen werden auch die Umgangsformen gesellschaftlicher, ‚ziviler‘ Interaktion neu bewertet. In den Auseinandersetzungen um zeichnen sich so auch neue Muster der Konfliktaustragung ab. Diese gesellschafts-, repräsentations- und konflikt­theoretischen Fragen untersucht das Projekt empirisch, indem es drei konkrete Konfliktgeschehen im Detail analysiert, vergleicht und zu weiteren Fällen ins Verhältnis setzt: das „Klima-Urteil“ des BVerfG, um die „Kohlekommission“ und um die kommenden Weltklima­konferenzen. (Abb.: Letzte Generation via WikiCommons,  München 2022, CC BY-SA 4.0)

 

 

 

Verbunden, flexibel, kreativ - Die Welt des Netzwerks
August   Cover Technologisches Regieren
Technologisches Regieren.
Der Aufstieg des Netzwerk-Denkens in der Krise der Moderne. Foucault, Luhmann und die Kybernetik. Transcript 2021 (Edition transcript, 8).

 

Das Netzwerk ist ein Grundbegriff des 21. Jahrhunderts geworden – und mit ihm die Diagnose, dass wir in einem neuen Zeitalter leben, in dem es auf Konnektivität, Flexibilität und Selbstorganisation ankommt. In einer groß angelegten Geschichte des Regierungsdenkens zeichnet Vincent August erstmals diese fundamentale Transformation nach. Er zeigt, dass unsere Welt keineswegs nur durch den Neoliberalismus geprägt wird – und dass die Netzwerk-Gesellschaft nicht einfach ein Resultat des Internets oder von Computern ist. Vielmehr griffen Berater:innen und Intellektuelle wie Foucault, Crozier oder Luhmann auf die Kybernetik zurück, um die Ideenwelt der Souveränität abzulösen und unser Regierungsdenken grundlegend zu verändern. Eine Analyse spätmoderner Gesellschaften kommt ohne eine Analyse dieses Netzwerk-Paradigmas nicht aus. (Abb.: © transcript)

Der Band steht kostenfrei zum Download bereit.

 

Der Wissenschaftspodcast Future Histories hat mit Vincent August über das Netzwerke-Denken, Souveränität und Neoliberalismus gesprochen - und über die Frage, ob wir derzeit eine Krise der dominanten politischen Paradigmen erleben. Die Folge über "Technologisches Regieren" gibt es bei allen großen Podcast-Plattformen.

 

Herfried Münkler: »Vincent August liefert eine herausragende Studie, an der die Sozialwissenschaft nicht vorbeikommt. Es handelt sich um eine in jeder Hinsicht originäre und innovative Arbeit, die einen lange währenden Diskurs über Regieren anschaulich und materialreich präsentiert.«

Hartmut Rosa: »Vincent August liefert in diesem Buch geradezu ein Meisterstück einer ideengeschichtlichen und politiktheoretischen Arbeit ab, an der die gesellschaftstheoretische Diskussion nicht wird vorbeigehen können.«

Rezension Soziopolis: »Wie jedes gute Buch verändert auch dieses den Blick auf die Gegenwart.« (Dr. Julian Müller)

Rezension Soziologische Revue: »eine beeindruckende Theoriearbeit, die durch die Originalität des zentralen Argumentes besticht [...] eine Studie von außergewöhnlicher Stringenz und Überzeugungskraft« (Prof. Dr. Isabel Kusche)

Rezension Süddeutsche Zeitung: Bücher das Monats (August 2022) - »Vincent August erklärt, wie es so weit kam, dass westliche Gesellschaften sich nicht mehr als Hierarchien verstehen, sondern als dezentralisierte Netzwerke.« (Oliver Weber)

Rezension Politische Vierteljahresschrift: »August [hat] ein bislang vernachlässigtes Forschungsgebiet für die sozialwissenschaftliche Diskussion auf beeindruckende Weise neu erschlossen. [...] Die Arbeit [...] macht einen wichtigen Schritt in die Richtung einer politischen Theorie des digitalen Zeitalters.« (Prof. Dr. Daniel Schulz)

Rezension Neue Politische Literatur: »August hat eine spannend zu lesende, geistreiche Studie vorgelegt, die durch die Synthese nebeneinanderliegender Diskursstränge besticht.« (Alexander Leipold)

Hören Sie einen Vortrag über den Aufstieg von Netzwerk-Ideen und seine massiven Folgen für unser Verständnis von Macht, Subjektivität und Politik (auf Englisch).

Interview über das Netzwerk-Denken, Neoliberalismus und ihre Folgen: "Die Paradigmen der Spätmoderne haben neue Probleme geschaffen", in: HU Nachrichten, 19.05.2021

 

Der Transparenz-Imperativ: Kompendium zu einer allgegenwärtigen Norm

August, Osrecki   Transparenz Imperativ CoverEr bringt die sozialwissenschaftliche Forschung zum Thema zusammen. Dadurch wird deutlich: Transparenz ist eine modernistische Regierungsweise, die Misstrauen in Praktiken der Inspektion übersetzt. Sie macht soziale Prozesse für externe Laien sichtbar, indem sie standardisiert und formalisiert. Dabei erreicht sie aber selten das von ihr anvisierte Ziel: Transparenz schafft oft Intransparenz. - Mehr Informationen gibt es auf den Seiten des Verlags, im HU-Netz kann der Band frei abgerufen werden(Abb.: © Springer VS)

 

 

 

Lehr- und Forschungsschwerpunkte

 

Perspektiven:

  • Politische Theorie und Gesellschaftstheorie
  • Wissenssoziologie und Ideengeschichte
  • Konfliktsoziologie und politische Soziologie

 

Themen:

Konflikt und Kohäsion:
Konflikttheorien und -soziologie| sozialer Zusammenhalt, Solidarität, Verzeihen | ökologische Konflikte | soziale Kontrolle | agonale Demokratietheorien | konfliktiver Liberalismus und Republikanismus | Prozesstheorie und Temporalität von Konflikten
Ökologie und Technologie:
ökologische Konflikte | systemisches Denken | Genealogie technologischen und ökologischen Wissens | Narrative der Digitalisierung und Ökologie | Technokratie | Kybernetik, Systemtheorie, Netzwerk-Theorien
Regieren - Theorie, Praxis, Kritik:
Transformation von Steuerung und Staatlichkeit in der (Spät-) Moderne | Souveränität | network governance | (Neo-)Liberalismus | Governance und Gouvernementalität
Transparenz  und Öffentlichkeit:
Normen, Funktion und Folgen von Transparenz | Regime von Öffentlichkeit | Narrativität und Performativität

 

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