Humboldt-Universität zu Berlin - TEST

Klassenpolitik

Die Ursachen und Konsequenzen nationaler Variationen in der Klassenpolitik

Dieses Forschungsprojekt versucht zu erklären, warum politische Eliten verschiedene Strategien zur politischen Mobilisierung von Interessen verfolgen und welche langanhaltenden Konsequenzen sich aus ihren Entscheidungenergeben. Als konkreter empirischer Fall werden dazu alle 20 sich industrialisierenden Länder des späten 19. Jahrhunderts untersucht. Während dieser Zeit stellten Arbeiter ähnliche Forderungen nach ökonomischen Verbesserungen und politischer Anerkennung in allen industrialisierenden Ländern. Dennoch ergriffen die nationalen Arbeiterbewegungen unterschiedliche Strategien um ihre Arbeiter zu mobilisieren und ihre Forderungen in die politische Arena einzubringen: verschiedene Varianten sozialdemokratischer Parteien, Bolschewismus und moderater Syndikalismus. Dieses Projekt zeigt, dass die Entstehung unterschiedlicher Mobilisierungsstrategien, der Erfolg von Mobilisierung und die darauf folgenden Muster politischer Entwicklung maßgeblich auf die Fähigkeit der mobilisierenden Eliten zurückzuführen sind, , eine Strategie zu entwickeln, die effektiv auf die Herausforderungen ihres nationalen politischen Umfelds reagiert. Zudem wird gezeigt, dass die Aneignung von verschiedenen Strategien nicht nur zu länderübergreifenden Unterschieden im Mobilisierungserfolg geführt hat, sondern auch die darauffolgende Entwicklung von Demokratie, Parteiensystemen und Wohlfahrtsstaaten massiv beeinflusst hat.

Wissenschaftliche Projektleitung: Dr. Konstantin Vössing